Liebe Wanderfreunde,

die erste Wanderung in diesem Wandergebiet entführt uns auf den Hochwald, 743,8 Meter thront dieser über dem Städtchen Oybin und wacht als zweithöchster Berg über das Zittauer Gebirge. Wege sind hier gesäumt von Vulkangestein und bieten daher einen ganz besonderen Aufstieg, im Tal hingegen regieren die Sandsteine, freistehend, in manchmal seltsamen anmutenden Formen …

Sammelparkplatz

Der kostenpflichtige Parkplatz in Oybin bietet Platz für 50 Autos. Alternativ besteht auch – nach Absprache – die Möglichkeit, dass wir uns am Parkplatz vor dem Eingang des Waldcampingplatzes in Pirna-Copitz an der Äußeren Pillnitzer Straße 18 in 01796 Pirna treffen.

TreffpunktParkplatz in Oybin
KoordinatenN50.841510° E14.743913°
 N50° 50.490596′ E14° 44.634751′
 N50° 50′ 29.4358″ E14° 44′ 38.0851″
AdresseBürgerallee, 02797 Oybin
5:308,76 km416 m413 m

Verlauf der Wanderung

Als kleine Besonderheit dieser Wanderung, steht es uns frei, sowohl mit dem Auto, als auch mit der Zittauer Schmalspurbahn zum Startpunkt anzureisen. Der Unterschied ist gering – vom Bahnhof Oybin müsst ihr euch lediglich ein Stück über die Friedrich-Engels-Straße begeben, bis ihr am Abzweig zur Hauptstraße angelangt seid. Solltet ihr direkt mit dem Auto zum Parkplatz in Oybin gekommen sein, begebt euch einfach die Bürgerallee hinunter und folgt der Kammstraße hinab zum Bahnhof, bis ihr vor dem Abzweig in die Hauptstraße steht.

Die ersten gut 800 Meter verläuft unsere Wanderung über die asphaltierte Hauptstraße und durch den historischen Kern von Oybin. Zur Rechten erblicken wir den gleichnamigen Sandsteinfelsen und es finden sich im Verlauf des Weges über die Hauptstraße zahlreiche kleinere gastronomische Einrichtungen, welche nur darauf warten, von euch besucht zu werden. Am Parkhotel Oybin, biegen wir auf die ( ebenfalls asphaltierte ) Hainstraße ab und folgen dieser für etwa 300 Meter, bis wir in den Wald gelangen – kleinere Behausungen am Rand des Weges sollten uns nicht stören, so dass wir in Ruhe unsere Wanderbekleidung anlegen können. Für weitere 120 Meter bleibt die Hainstraße unser Begleiter, bis wir an der ersten Gabelung im Wald ankommen: Wir entscheiden uns für den Weg hinter dem Wegweiser – der Mittlere von den Dreien, die vor uns abzweigen. Der Eschengrundweg, verspricht im Verlauf recht steinig zu werden, es geht fast 75 Höhenmeter in gut 580 Metern hinauf. Am Ende des Aufstiegs angekommen, nehmen wir den Weg am Geländer entlang – er entführt uns in das kleine Dörfchen Hain. Je nach Stärke der Gruppe, besteht die Möglichkeit, in traditioneller Wanderbekleidung durchzulaufen. Der Jonsdorfer Straße folgen wir für nur wenige Meter, bis wir vor dem Restaurant „Forsthaus“ den Weg in den Wald nehmen.

Nach reichlich 300 Metern erreichen wir den Ankohrweg, auch dieser ist mit Steinen aus Phonolith, einem Vulkangestein, übersät. 270 Meter entfernt, treffen wir auf eine Abzweigung, wir nehmen den Weg zu unserer Linken, bis wir nach weiteren rund 350 Metern auf den Hochwaldweg treffen.

Der Hochwaldweg verläuft recht steil den Berg hinauf, so dass wir in etwas mehr als 800 Metern gute 100 Höhenmeter bewältigen – bis zum Gipfel ist es nun nicht mehr weit. Die Abzweigungen zu unserer Linken, wie den Steilaufstieg zum Hochwald, ignorieren wir und folgen dem Weg entlang der deutsch-tschechischen Grenze, bis wir am Wegweiser „Pod Hvozdem“ angelangen – zu deutsch „Unter dem Hochwald“. Der interessanteste Teil der Wanderung beginnt mit dem Aufstieg zum Hochwald und nicht nur, weil wir uns abwechselnd zwischen Deutschland und der Tschechischen Republik bewegen, sondern … ach schaut einfach selbst und euch wird ein Leuchten in die Augen gezaubert 😃 …

250 Meter und 60 Höhenmeter trennen uns vom Südgipfel, der Weg verläuft dabei abwechselnd über den – uns wohl bekannten Phonolith – aus dem Steine und Stufen bestehen. Belohnt werden wir am Ende des Aufstiegs mit einem Blick ins Lužické hory ( zu deutsch: Lausitzer Gebirge ), wie das Zittauer Gebirge auf böhmischer Seite heißt. Wir passieren die Hochwaldbaude und begeben uns in Richtung des Hochwaldturms auf den Nordgipfel, nach etwas weniger als 300 Metern erreichen wir den Aufstieg zum 25 Meter hohen Turm, der von uns erobert werden will – bereits nach 200 Metern erblicken wir einen Abzweig zur Rechten, diesen werden wir uns später noch einmal genauer ansehen.

Der Hochwald ist 743,8 Meter hoch und zu Füßen des Turms findet sich die Turmbaude, an der wir alternativ einkehren können.

Gut gestärkt, wollen wir uns an den Abstieg wagen, dafür müssen wir uns zunächst 100 Meter über selbigen Weg begeben, wie wir ihn gekommen sind, um dann ( nun zu unserer Linken ) dem Abzweig zu folgen. Der erste Teil des Weges verläuft noch recht eben, doch wird er im Verlaufe immer steiler, Parallelen zum Aufstieg sind durchaus angebracht, stellen jedoch für geübte Wanderer sicherlich kein Problem dar. Über etwas weniger als 850 Meter steigen wir so gute 100 Höhenmeter hinab, bis wir uns an einem Weg entlang der Grenze wiederfinden …

Nach reichlich 150 Metern erreichen wir die Gruft von Jiří Kment, einem tschechischen Maler, Grafiker und Dichter, verstorben „auf tragische Weise“ im Februar 2007. Nach etwas Recherche konnten wir herausfinden, wer er war:

Jiří Kment ( * 11. 11. 1952 in Děčín ) – Maler, Grafiker und Dichter. Einen bedeutenden Teil seiner Kindheit verbrachte er in Jablonné v Podj. In den 1980er Jahren besuchte er Zeichenkurse bei Professor Milan Šelbický in Ústí nad Labem. Seine ersten Ausstellungen sind mit seiner Mitgliedschaft im Club der Amateurkünstler in Děčín verbunden, er nahm an einer Reihe von Amateurausstellungen im ganzen Land teil. Nach 1989 organisierte er Ausstellungen in unkonventionellen Räumen mit, zum Beispiel in den verwüsteten Räumen der Burg Děčín. Gelegentlich wendet er sich der geschriebenen Rede oder dem Gitarrenspiel zu. Im Jahre 1990 nahm er am Wettbewerb Freedom of Czechoslovakia in Los Angeles mit zwei Collagen teil, die dann ihren Weg zu Sammlern fanden. Nach 1992 blieb er als freischaffender Künstler tätig. Im Jahr 2003 veröffentlichte er einen Gedichtband, Tajemná spřežení ( Stadtbibliothek Děčín, Ausgabe Nomisterion ).

Andächtig verlassen wir den Ort und folgen dem Waldweg weiter bergab, bis wir nach etwa 360 Metern auf den Weberweg treffen. Der Weberweg verläuft treu an der Grenze entlang, in stetem Wechsel bewegen wir uns mal in Deutschland und mal in Tschechien, bis wir gute 300 Meter später den Eingang zum Kammloch erreichen. Diesen ignorieren wir – für manchen Geocacher könnte jedoch ein nahegelegenes Schild wichtig sein. Nach erfolgreichem Fund, geht es für uns über die Straße und wir nehmen den gesplitteten Parallelweg zur Straße, bis uns dieser gute 180 Meter später in den Wald hinein führt – wir entscheiden uns an beiden kommenden Abzweigungen für die linke Variante und finden uns so nach 200 Metern am Abzweig zum Kurt-Steinadler-Weg wieder.

Wir biegen an der Kreuzung links in Richtung des Fürstenstegs ab und lassen auch den Abzweig zur Großen Felsengasse unberührt. Gute 550 Meter und 50 Höhenmeter geht es von jetzt an bergab, zwischenzeitlich landen wir auf dem Wiesenweg. Ein kleiner Abzweig zur Rechten, führt uns irgendwann wenige Meter vom Parkplatz entfernt, in Richtung des Kelchsteins, sollten wir diesen verfehlen – keine Panik, wir finden auch über den Parkplatz zurück zum Kelchstein.

Der letzte Weg des Tages geleitet uns über die Bürgerallee, erneuert im Jahre 2019 / 2020, führt er uns zwischen den Klettergipfeln „Kelchstein“ und „Kelchsteinwächter“ hindurch, wie auch an der Felsgruppe der Rosensteine, keine 200 Meter entfernt. Die Kreuzung zum Fürstensteg ignorieren wir und begeben uns weiter die Bürgerallee entlang, bis wir nach gut 650 Metern und 50 Höhenmetern ( keine Sorge, es geht bergab 😉 ) die ersten Ausläufer von Oybin erblicken – es wird Zeit, die Wanderbekleidung abzulegen. Von nun an ist es nicht mehr weit und so erblicken wir keine 200 Meter später den Parkplatz in Oybin, sowie unweit die Bushaltestelle des örtlichen Nahverkehrs.

Besonderheiten

Während dieser Wanderung müssen wir uns an einigen Stellen etwas anziehen. Den ersten Teil der Wanderung legen wir bis zum Ortsausgang Oybin bekleidet zurück. Wenn wir auf dem Hochwald einkehren möchten, ist es ebenfalls erforderlich, dass wir uns etwas anziehen müssen.

Beschaffenheit der Wege

Die gesamte Route ist für Barfuß-Wanderer eher ungeeignet, da wir uns scharfkantiges Vulkangestein und geschotterte Wege bewegen. Nur in seltenen Fällen bewegen wir uns für kurze Momente über Waldwege oder Sandstein, wir empfehlen euch daher unbedingt Schuhe einzupacken.

Einkehrmöglichkeiten

In Oybin gibt es zahlreiche Restaurants und Cafés, welche nur darauf warten von euch besucht zu werden. Ebenfalls erreichen wir nach der Hälfte der Wanderung den Hochwald, auf dem sich die Restaurants „Hochwaldbaude“ und „Turmbaude“ befinden. Die Preisgestaltung der einzelnen Einkehrmöglichkeiten kommt dabei auch Wanderern mit kleinem Geldbeutel entgegen.

Download der Routen

Wenn du über ein GPS-Gerät oder eine App auf deinem Smartphone besitzt, kannst du dir die Route herunterladen und uns bei der Wanderung unterstützen. Je mehr Wanderer die Route besitzen, um so eher können die Fotografen unter uns sich die Zeit für ein perfektes Foto nehmen.

„Sachsen_Z-01.gpx“
Vorschau & Herunterladen

Download der Routenbeschreibung

Du möchtest einmal unabhängig von uns diese Wanderung unternehmen ? Kein Problem, lade dir dazu einfach die Routenbeschreibung herunter, welche den obigen Text, sowie die Daten zu Parkmöglichkeiten, Dauer und Länge der Wanderung enthält.

„Sachsen_Z-01.pdf“
Herunterladen

Hinweis: Wenn du die Routenbeschreibung auf deinen Computer herunterladen möchtest, so klicke einfach mit der rechten Maustaste auf den Link und wähle „Verknüpfte Datei laden“ bzw. einen vergleichbaren Eintrag aus.

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Über Martin

Natürlich. Nackt. Frei. Seit Sommer 2015 haben diese drei Worte einen neuen Lebensweg für mich geprägt. Ich war es leid, immer wieder die richtigen Klamotten in Schuh- oder Bekleidungsgeschäften zu finden, nur um sie nach meiner nächsten Wanderung in die Waschmaschine werfen zu können. Der Bibel zufolge wurde der Mensch nackt von Gott erschaffen - wir sehen dies sogar heute bei jeder Geburt, dass niemand mit einer Mütze geboren wird. Aber warum sollten wir Kleidung während einer Wanderung tragen ? Schließlich sind wir ein Teil der Natur und je mehr wir den Kontakt mit dieser erfahren, um so eher sind wir gewillt diese zu schützen. Für mich ist es daher wichtig, dass ich nicht nur meinen eigenen Körper der Natur aussetze, sondern dass meine Umwelt um mich herum geschützt wird …