Liebe Wanderfreunde,

der Winter – die einen mögen ihn, die anderen hassen ihn. Doch warum ? Der November vermag es vielleicht sein: Kündigt er doch den Dezember, den ersten Monat des Winters mit Kälte, Nässe und Sturm an, garantiert, das lässt unsere Laune sinken, doch hat der Winter das verdient ? In jeder Jahreszeit steckt irgendwo auch eine Menge Schönheit: Im Frühjahr das saftige Grün der Blätter und Wiesen, im Sommer die Sonne und die Gewissheit, dass wir meist Urlaub haben, der Herbst lockt uns mit all seinen bunten Farben vor die Tür … nur der Winter, er verspricht uns Kälte, Eis und Schnee.

Wenn Blätter von den Bäumen stürzen,
die Tage täglich sich verkürzen,
wenn Amsel, Drossel, Fink und Meisen
die Koffer packen und verreisen,
wenn all die Maden, Motten, Mücken,
die wir versäumten zu zerdrücken,
von selber sterben – so glaubt mir:
es steht der Winter vor der Tür !

- Heinz Ehrhardt -

Ein wenig Glück haben wir vielleicht auch: Die Sächsische Schweiz ist im Winter fast menschenleer, nur vereinzelte Wanderer trauen sich in diese „wilde Gegend am Rande des deutschen Landes“. So wild, wie die hintere Sächsische Schweiz vor mehr als zwei Jahrhunderten beschrieben wurde, geht es schon lange nicht mehr zu: Wölfe, Bären, Raubritter, sie alle zogen von dannen und ermöglichen uns seitdem einen Blick auf die Naturschönheiten, dieser einzigartigen Landschaft: Im Winter, laden die Steine zur Wintermärchenwelt „Sandstein“ …

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Distant - die sanften Klänge im Hintergrund entstammen der Feder von Vindsvept aus Schweden …
Winter ist erst Winter, wenn auch ordentlich Schnee liegt - nicht nur Kinder freuen sich auf solche Momente, sondern auch Fotografen …
… und so führte mich die erste Wanderung des Jahres auf die Bastei, sowie …
… den nahegelegenen Gamrig. Interessanter Fakt am Rande : 10 Minuten war ich auf der Bastei allein.
Selbst der Wind verhielt sich ruhig, es wäre der ideale Moment gewesen, um einmal nackt auf der Basteibrücke zu stehen.
Die zweite Wanderung des Jahres entführte mich wenige Wochen später zu den Schrammsteinen, …
… mit Startpunkt Lattengrund. Die ersten Höhenmeter lagen hinter mir, …
… da folgte auch schon der Eingang zu den Torsteinen - im Sommer entstanden hier schon zahlreiche Gruppenfotos.
Die Stimmung im schneebedeckten Wald, kann nur als "magisch" beschrieben werden.
Über den Wildschützensteig sollte es hinauf zu den Schrammsteinen gehen …
… oder vielleicht auch nicht ?
Ich entschied mich für den Jägersteig, um die Schönheiten aus Eis und Schnee für andere Fotografen zu erhalten.
Im Sommer tummeln sich hier einige Wanderer - im Winter kann man die Ruhe genießen, …
… so kann man sogar das Rieseln des Schnees vernehmen - etwa 10 Dezibel.
Oben angekommen, was für eine Sicht. Und … ohhh, was machen die denn da  ?
Zwei Fotografen setzten Seifenblasen in den Schnee und fotografierten diese, wie sie allmählich zufroren.
Sollte es nun nach Altendorf gehen oder doch eher in Richtung Affensteine ? Ich entschied mich für letzteres …
… und landete so nicht nur an der Breiten Kluft, sondern auch an der Aussicht zur Neuen Wenzelswand.
Schnee und Eis fand sich wirklich überall, …
… da blieb die Frage : "Was wird dein nächstes Ziel ?" …
Wie wäre es mit der Idagrotte ?
Der Rückweg nach Schmilka sollte über den Mittelwändesteig erfolgen …
Wäre ich an diesem Tag nach Altendorf gelaufen, …
… ich hätte mich in Anbetracht dieses Fotos in den Hintern gekniffen. Das Highlight des Tages.
Die Aussichten am Mittelwändesteig - wir werden sie im Sommer noch ganz anders erleben …
… dann auch in entsprechender Wanderbekleidung. Die Wandersaison ist eröffnet !

Für all jene, die immer noch nicht mit dem Winter warm werden, dem sei die letzte Strophe von Heinz Ehrhardt’s Gedicht „Der Winter“ und die Tatsache ans Herz gelegt, dass in wenigen Monaten alles wieder vorbei ist und eine neue Wandersaison startet 😃.

Ich laß ihn stehn!
Ich spiel ihm einen Possen!
Ich hab die Tür verriegelt
und gut abgeschlossen!
Er kann nicht rein!
Ich hab ihn angeschmiert!
Nun steht der Winter vor der Tür –
und friert!

- Heinz Ehrhardt -

PS: Ich möchte mich im Namen aller Mitglieder unseres Freundeskreis noch einmal herzlich bedanken, dass ihr im Laufe des Jahres den Weg zu uns „verrückten Sachsen“ gefunden habt. Wir freuen uns darauf, euch gesund, munter, fit und voller Vorfreude auf die Nacktivitäten des kommenden Jahres wiederzusehen.

Ich freue mich, euch im nächsten Jahr wieder zu begrüßen,
euer Martin und der Freundeskreis Sächsischer Naturisten

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Über Martin

Natürlich. Nackt. Frei. Seit Sommer 2015 haben diese drei Worte einen neuen Lebensweg für mich geprägt. Ich war es leid, immer wieder die richtigen Klamotten in Schuh- oder Bekleidungsgeschäften zu finden, nur um sie nach meiner nächsten Wanderung in die Waschmaschine werfen zu können. Der Bibel zufolge wurde der Mensch nackt von Gott erschaffen - wir sehen dies sogar heute bei jeder Geburt, dass niemand mit einer Mütze geboren wird. Aber warum sollten wir Kleidung während einer Wanderung tragen ? Schließlich sind wir ein Teil der Natur und je mehr wir den Kontakt mit dieser erfahren, um so eher sind wir gewillt diese zu schützen. Für mich ist es daher wichtig, dass ich nicht nur meinen eigenen Körper der Natur aussetze, sondern dass meine Umwelt um mich herum geschützt wird …

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