Liebe Wanderfreunde,

von Zeit zu Zeit erhalten wir auch Anfragen unserer Mitglieder, die sich eine kürzere oder weniger anstrengende Wanderung wünschen – die Gründe sind vielschichtig und während wir in der Vorbereitung für die diesjährige Ausgabe der Sächsischen Naturistentage stecken, findet sich dennoch ein Tag Zeit, um unserem Freund Uwe aus Dresden seinen Wunsch zu erfüllen …

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Geplant war eine kurze Strecke durch das Tiefental, welches wir zuletzt vor zwei Jahren besuchten – wer sich etwas in der Sächsischen Schweiz auskennt, wird nicht nur anhand der Fotos merken, dass wir uns nicht in besagtem Wandergebiet bewegen, sondern zu Gast bei Andrea und Roberto im Haselbachtal sind. Waren zuerst lediglich fünf Kilometer geplant, wurden daraus schnell 10 – es lag an Uwe, wie er sich fühlte, schließlich wollen wir, dass es nicht nur den gut trainierten Wanderern in unserem Freundeskreis gut geht, sondern auch jenen, die durch verschiedene Schicksalsschläge oder durch ihren Beruf in der Mobilität etwas eingeschränkt sind.

Somit stand eine sehr einfache Tour auf dem Plan, zeitgleich auch Gelegenheit, um in Ruhe miteinander zu quatschen und die Stille der Natur zu erleben, denn im Tiefental hört man erst bei gut gespitzten Ohren die Autos, die auf den umliegenden Straßen die Schönheiten dieses Tals umfahren.

Starten sollte unsere Wanderung zur Nähe der letzten Ausläufer des kleinen Dörfchens Reichenau im Pulsnitztal, Roberto kündigte an, dass wir uns direkt am Auto von den Klamotten verabschieden konnten, doch ein Stück begaben wir uns dann doch noch in den Wald. Am Pegelhaus, fand sich neben zwei kleinen Bewachern der Schutzhütte eine Informationstafel, die Wanderer und ihre Sprösslinge zur Geschichte des Tiefentals mit einen Fotos aufklärt. Darunter auch eine Liste von Tieren, die man antreffen könne, wenn man nur gut genug hinschaut – Eisvögel, Dachse, Dammwild, Biber und noch viele weitere Tiere blieben uns jedoch verborgen …

Doch wir trafen sie dann doch, die „wilden“ Tiere, wenige Meter nach dem Start unser Wanderung. Ohh an der Infotafel entscheiden wir uns die Klamotten bei bestem Wanderwetter im Rucksack zu verstauen 😉. Eine junge Blindschleiche fand einen Platz, um sich aufzuwärmen, um keinen Sonnenbrand zu bekommen, entschied sie sich, lieber im Schatten Wärme zu tanken, egal, ob sie nun von unachtsamen Wanderern zertreten wird oder nicht. Andrea hatte dann doch etwas Mitleid und setzte sie zurück ins Gras, damit ihr Leben nicht abrupt beendet wird. Uwe hingegen meinte, dass sie vielleicht „Suizidgedanken“ hegte und Andrea sie nun von ihrem Vorhaben abhielt 😂. Es wäre so einfach, hieße man Dr. Dolittle.

Das Tiefental kann durchaus als kleines Idyll inmitten des Haselbachtals bezeichnet werden, sicher es gibt noch andere Wanderrouten, wie wir sie zum Beispiel mit Ziel Keulenberg in der Vergangenheit unternommen haben, doch wenn du auf der Suche nach Ruhe bist, dann sind diese fünf Kilometer durch das Tal entlang der Pulsnitz einfach Gold wert.

So war es nicht verwunderlich, dass wir auch schon recht schnell unsere erste Pausenmöglichkeit erreichten – Start war ja auch gegen 11:30 Uhr und so meldete sich dann der kleine Hunger. Hin-und-wieder kam der Gedanke auf, eventuell in der Pulsnitz ein kurzes Bad zu nehmen, doch sowohl Andrea, als auch Roberto war das Wasser etwas zu dreckig. Kein Wunder, die Regenfälle der letzten Tage wirbelten nicht nur die Elbe auf, sondern eben auch so manche Flüsse und Bäche weit entfernt. Den Wasserläufern zuzusehen, genügte dann aber auch …

Keine Viertelstunde später, brachen wir wieder auf in Richtung Gräfenhain – vielmehr gesagt das Ende des Tiefentals, denn als wir dort ankamen, sollte es wieder zurück gehen, nicht ohne zuvor ein Foto von der angrenzenden Wiese auf digitalen Film festzuhalten. Der Rückweg verlief etwas spektakulärer, als wir zunächst annahmen, so begegneten uns nicht nur zwei Damen mit Hund, sondern Roberto fand auch jenen Baum wieder, an dem ich mich noch vor zwei Jahren durchgequetscht habe – er wollte sein Glück versuchen, doch leider gelang es weder ihm, noch mir den schmalen Spalt zu überwinden. Kalorien nähen eben nachts nicht nur die Kleidung enger, sondern vergrößern auch den Umfang so mancher Bäume 😂 …

Eine Pause sollten wir kurz vor Ende der Wanderung aber dann doch noch einlegen: Am Ufer der Pulsnitz fand sich ein Baum, der quer über den Fluss gestürzt war, für Roberto einmal mehr Anlass, zu zeigen, wie akrobatisch er ist. Ich ging da etwas vorsichtiger vor, stehen doch in einem guten Monat die Sächsischen Naturistentage bevor.

Und auch diesmal wollten wir nicht ins Wasser – erst kurz vor Ende der Wanderung fand sich ein Zulauf in die Pulsnitz, an dem Andrea und ich zumindest unsere Füße abkühlen konnten. Nach knapp 10 Kilometern gelangten wir auch schon ans Ende einer Wanderung, die zwar kurz war, dafür aber auch reichlich zur Entspannung beitrug.

Ich hoffe, dass euch dieser Wanderbericht gefallen hat,
euer Martin

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Über Martin

Natürlich. Nackt. Frei. Seit Sommer 2015 haben diese drei Worte einen neuen Lebensweg für mich geprägt. Ich war es leid, immer wieder die richtigen Klamotten in Schuh- oder Bekleidungsgeschäften zu finden, nur um sie nach meiner nächsten Wanderung in die Waschmaschine werfen zu können. Der Bibel zufolge wurde der Mensch nackt von Gott erschaffen - wir sehen dies sogar heute bei jeder Geburt, dass niemand mit einer Mütze geboren wird. Aber warum sollten wir Kleidung während einer Wanderung tragen ? Schließlich sind wir ein Teil der Natur und je mehr wir den Kontakt mit dieser erfahren, um so eher sind wir gewillt diese zu schützen. Für mich ist es daher wichtig, dass ich nicht nur meinen eigenen Körper der Natur aussetze, sondern dass meine Umwelt um mich herum geschützt wird …

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