Liebe Wanderfreunde,
ja laufen die denn immer dieselben Routen ? So in der Art könnte vielleicht eure Frage beim Lesen der nachfolgenden Zeilen sein, denn in Vorbereitung der Sächsischen Naturistentage schien uns nach der Wanderung vom 2. Mai 2020 nichts anderes übrig zu bleiben, als den Winterstein, das auf ihm befindliche Hintere Raubschloss und die Goldsteinaussicht noch einmal zu besuchen. Unser Weg sollte dabei lediglich über 2,6 Kilometer einen anderen Verlauf nehmen, als wir ihn bereits kannten …
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Über eine erneut rein auf dem iPad gezeichnete 8,59 Kilometer lange Route, sollte es mit Wanderkarte im Gepäck und nach reichlich Recherche im Internet zur Marienhöhle gehen, doch um zu dieser zu gelangen, sollte unser Weg zunächst einmal an der Neumannmühle im Kirnitzschtal starten. Kurz nach Viertel Elf – alternativ 10:15 Uhr – trafen wir am Parkplatz Neumannmühle ein, nachdem das Parkticket gelöst wurde, ging es auch schon bei leicht endendem Nieselregen in Richtung der Spitzsteinschlüchte – die ersten Höhenmeter des Tages sollten auf uns warten. Dabei führte uns der Pfad durch die Schlucht nicht nur über zahllose Steine, sondern auch vereinzelte Stufen hinauf. Dem Waldboden bekam die Feuchtigkeit der vergangenen Tage auf jeden Fall, so sank auch die Waldbrandwarnstufe binnen kürzester Zeit von einer Drei auf Eins. Nebeneffekt des Ganzen: Einige Wege sind nun leicht schlammig, wohl dem, wer da seine Schuhe gleich im Auto lässt.
So „mutig“ waren wir dann doch nicht und entschieden uns wie echte Wanderer dem Untergrund zu trotzen. Unsere Route führte – wie bereits zuvor – in Richtung des Lorenzweges, vorbei an den Lorenzsteinen, in Richtung der Knorre. Auch wenn ich die Opfer des Borkenkäfers und der Stürme der letzten Jahre bereits kannte, war der Anblick der Schäden unterhalb der Lorenzsteine schockierend. Der Nieselregen verzog sich allmählich und so entschieden wir uns, die Klamotten in den Rucksack zu verstauen, ohne wandert es sich eben doch besser …
Über die Zeughausstraße gelangten wir in die Buchschlüchte, samt den nächsten Höhenmetern des Tages. Am Ende der Buchschlüchte angekommen, führte ein Weg durch die Raubsteiner Schlüchte direkt zum Aufgang des Wintersteins. Christian schien sich zudem langsam an unsere Wanderung vom 17. November des vergangenen Jahres zu erinnern, denn beim Anblick der einzelnen Stufen und Leitern, die auf den Winterstein führten, kam ihm einiges davon bekannt vor. So kletterten wir die große Leiter in der Höhle des Wintersteins empor, schlängelten uns durch den Sandstein, bis wir das Plateau der alten Burganlage erreichten.
Kurz vor Ende des Aufstiegs bemerkten wir die Windstille, so dass wir uns – oben angekommen – entschieden, eine erste Pause einzulegen. Matthias und ich nutzten die Zeit, um sein neues Stativ auszuprobieren, so dass ein HDR-Foto unserer kleinen Gruppe entstand …
Wohlwissend, dass es auf dem Winterstein einst ein Verlies gab, entschied ich mich dieses einmal zu suchen, doch leider war der Weg zum einstigen Verlies nicht mehr erreichbar – mit einer nötigen Kletterausrüstung findet sich garantiert ein Weg, doch die Aussicht vom Winterstein war nahezu einmalig, so dass ich mir Wolfgangs Kommentar der Wanderung vom 2. Mai in Erinnerung rief:
Schön auch zu sehen, wie landschaftsbildend Wolken nach einem Regen sind, wenn sich der Himmel wieder aufklart.
Also wurde der HDR-Modus in ProCamera aktiviert und es startete eine Reihe von 10 Fotos, die später mit Affinity Photo zusammengesetzt wurden – das Ergebnis seht ihr auf folgendem Foto …
Doch jede Pause kennt einmal ihr Ende – inzwischen auch irgendwie ein oft „zitierter“ Satz – und so entschieden wir uns nach gut einer halben Stunde für den Abstieg. Während des Abstiegs merkte ich zudem, dass es doch recht hilfreich sein kann, wenn man an beiden Seiten des Steins etwas zum Festhalten findet, gerade wenn auf der linken Seite der schmalen Treppe zwischen den Steinen noch eine tiefe Spalte zu finden ist. Christian verstand meine Angst nicht so ganz und entgegnete: „Das kenne ich doch gar nicht von dir ?“. Vorsicht ist eben besser als Nachsicht, so dass man sich auch die wenigen Sekunden an Zeit nehmen sollte. Die Treppe in der Höhle stellte diesmal kein Problem dar, so dass unser Weg zurück zum Aufgang des Wintersteins problemlos erfolgte.
Über die Raubsteiner Schlüchte gelangten wir schließlich zurück in Richtung des Abzweigs zu den Buchschlüchten, über den Königsweg sollten wir nach etwa 320 Metern in Richtung des Himbeergründels gelangen – leider liefen wir einfach dran vorbei, ohne zu schauen, ob die ein oder andere mögliche Wanderverpflegung zu finden wäre 😄. Nach weiteren 580 Metern erreichten wir schließlich den Eingang zum Hintergründel, der etwas versteckt an der rechten Seite des Steins verläuft. Nach einigen Metern fand sich jedoch die Markierung für einen „schwierigen Wanderweg“ am Baum wieder, so dass wir wussten, dass dieser Weg der Richtige war. An der Marienhöhle angekommen, legten wir die nächste kleinere Fotopause ein, so dass wir nicht nur die Gelegenheit bekamen, ein weiteres Gruppenfoto auf digitalen Film zu bannen, sondern Matthias auch seine neuen Smartphone-Objektive aus seinem Rucksack hervorzauberte. Dies gab mir die Gelegenheit etwas mit einem Makro-Objektiv und einem Fish-Eye herumzuspielen, die Ergebnisse waren gerade beim Makro-Objektiv schon erstaunlich, auch wenn die Handhabung zunächst einmal verwirrte. Letztendlich entstand das folgende Foto dann doch ohne aufgestecktes Objektiv ganz klassisch mit Blitz …
Von der Marienhöhle, ging es unter einem umgestürzten Baum hindurch – selbst „faule Wandersleut“ haben es hier leicht, muss man doch nur den Kopf einziehen 😉. Ehe wir uns versahen, landeten wir nach einem kurzen Anstieg schon auf dem Gehackten Weg. An der nur wenige Meter entfernt liegenden Kreuzung überlies ich meinen beiden Mitwanderern die Entscheidung, ob sie noch einmal einen Abstecher zum Bärfangkegel unternehmen möchten. Da Christian – wieder einmal – mit seinem „Ich bin bloß mit“ die Entscheidung vereinfachte, blieb es an Matthias, welcher sich mit einem eindeutigen „Ja“ zu Wort meldete. Wie praktisch, dass man sich als Tourguide bzw. Wanderleiter ohnehin jeder Abstimmung enthält. Mit einem kleinen geplanten Umweg, erreichten wir so recht fix den Bärfangkegel.
Während der erste Übertritt zwischen den Steinen kein Problem für alle Beteiligten darstellte, entschied sich Christian, beim zweiten Übertritt auf uns zu warten, so dass nach einigen Fotos von Matthias ein HDR-Panorama mit ihm entstand …
Wie war das doch gleich mit den „landschaftsbildenden Wolken“. Schaut man – bei näherer Betrachtungsweise – auf das Panorama, so lässt sich links neben Matthias sogar jemand erkennen, der nach ihm zu greifen scheint.
Unser Rückweg führte uns an einem alten umgestürzten Baum vorbei, Grund genug für Matthias, einmal zu beweisen, wie stark er ist, denn ohne ihn wäre es uns nicht möglich gewesen dem Weg weiter zu folgen 😄 …
Vom Bärfangkegel ging es für uns weiter in Richtung der Kreuzung zum Gehackten Weg, ehe wir nach nicht einmal 200 Metern auf den Roßsteig abbogen – an der Kreuzung lagen noch sichtbar die Reste einiger Bäume, welche erst vor kurzer Zeit der Kettensäge zum Opfer fielen.
Der Weg über den Roßsteig wird allmählich zu einem meiner meist gelaufenen Wege des Jahres 2020, denn bereits während meiner Wanderung über den Malerweg folgte ich dem Weg in Richtung des Großen Winterbergs. Doch diesmal führte er uns in Richtung der Goldsteinaussicht – mit Blick auf den Goldstein zur Linken, welcher jedoch von zahllosen Bäumen verdeckt wurde. An der Goldsteinaussicht entschieden wir uns die zweite Pause des Tages einzulegen und es entstanden erneut zahllose Fotos, sowohl von Matthias, als auch von Christian – ich entschied mich als Fotograf lieber hinter der Kamera zu wirken und nur für das dritte Gruppenfoto des Tages Platz zu nehmen …
Über die Zeit wurde es auf der Aussicht immer voller und es erschienen auch vereinzelte Wanderer, die sich nach der Goldsteinaussicht erkundeten, nachdem wir sie darauf hinwiesen, dass sie an ihrem Ziel angekommen waren, kam es zu einem kurzen Plausch, bevor wir unseres Weges zogen. Wenige Meter vor dem Abzweig zur Kreuzung sahen wir ein Paar, ganz vertieft in ihrer Wanderkarte, die ebenfalls nach der Aussicht suchten – es stellte sich heraus, dass der entscheidende Wegweiser abhanden gekommen war. Der Roßsteig führte uns steil hinab in Richtung des Zeughauses, während der Malerweg-Wanderung bedurfte es noch reichlich Kraft diesen Weg hinauf zu laufen, doch im Abstieg war er diesmal kein großes Problem für uns oder unsere Knie.
Als wir in Sichtweite zum Zeughaus kamen, hörten wir auch schon die ersten Wanderer, die sich bei Softeis und kleineren Speisen eine Auszeit gönnten. Zunächst wollten wir für ein Eis eine kurze Pause einlegen, doch einen Moment später, empfanden wir eine Einkehr in der Landbäckerei Schmidt in Leupoldishain für wesentlich besser und so zogen wir unter den neugierigen Blicken der Textilwanderer am Zeughaus vorbei.
Unser weiterer Weg folgte der Zeughausstraße, mit Blick auf den rechten Hang des Tals erkannten wir einige frisch gefällte Bäume, dazu lag auch noch der Geruch von Holz in der Luft. Nach gut einer viertel Stunde erreichten wir den Parkplatz an der Neumannmühle, welcher das Ende unserer Wanderung markierte.
Ich hoffe, dass euch dieser Wanderbericht gefallen hat,
euer Martin
Wie immer, ein schöner Bericht eines wunderbaren Tages. Danke!
Sehr schöner Bericht und ich konnte mal wieder nicht daran teilnehmen. 😞 😞
LG Torsten