Liebe Wanderfreunde,

nach unserer gestrigen Wanderung, wussten wir zuerst nicht, ob wir auch an jenem Freitag wandern würden oder doch lieber einen Tag am See verbringen würden. Gegen Donnerstagabend kam dann doch noch der Entschluss, dass wir in Richtung des Zschirnsteins wandern sollten – aus dieser Wanderung wurde dann nochmal eine zum Zirkelstein, einem Wandergipfel, der bisher nie so richtig auf unserem Plan stand …

Warum ?

Nun zum Nacktwandern permanent durch Orte zu laufen, bietet sich nicht wirklich an, doch dank der Geocaching-Karte, einiger geschickt verteilter Caches und der offiziellen Karte von Sachsen Kartographie konnten wir eine Wanderroute, mit einer Länge von 11,2 Kilometern und 216 Höhenmetern im Auf- und Abstieg finden. So begaben wir uns zunächst nach Kleingießhübel … um festzustellen, dass der Parkplatz in Schöna doch besser geeignet wäre, um mit der Wanderung zu starten, wir wollten ja nicht mehr zum Zschirnstein 😄…

Schon am Parkplatz angekommen, war der Zirkelstein sehr prominent zu sehen, also hinauf auf ihn, doch bevor es so weit war, wurde er zunächst im virtuellen Sucher ins Visier genommen und anschließend auf digitalen Film gebannt …

Auf den Zirkelstein ging es zunächst nicht auf direkten Weg, denn ein Weg führte uns durch den Wald hinauf zu den ersten Stufen, bevor der Weg rechts hinauf zur ersten Treppe führte, dieser schloss sich eine Leiter an, auf der wir einige Wanderer trafen, die den Zirkelstein bereits bestiegen hatten. Unser weiterer Weg führte uns über eine Leiter hinauf zum Aussichtspunkt und dem gleichnamigen Geocache – dazu bot sich uns ein einzigartiges Panorama mit Blick auf die 351 Meter hohe Kaiserkrone, sowie das etwas entfernt liegende Zschirnsteinmassiv. Ganz am Horizont lässt sich sogar noch der Lilienstein erkennen …

Wir entschieden uns auf diesem Aussichtspunkt für einige Minuten zu verweilen, kannte ich doch bisher diese Aussicht selbst noch nicht – Erik war nach kurzer und intensiver Suche ebenfalls glücklich, seinen Geocache in den Händen zu halten und das Logbuch zu signieren. Nach gut einer viertel Stunde entschieden wir uns für den Abstieg, auf dem wir – wie am Vortag – einigen Familien, samt ihren Sprösslingen begegneten. Von nun an sollte unser Weg – vorbei am Zirkelstein-Resort – auf Waldwegen verlaufen, vorbei an Feldern und auch zahlreichen Geocaches. So zeigte sich der nächste Cache bereits auf Erik’s GPS-Gerät, diesmal am Ende eines Waldstücks, nahe dem Zirkelstein-Resort. Die pausierenden Wanderer schienen von uns nicht sonderlich beeindruckt zu sein, so wurde der Cache auch schnell gefunden und wir konnten unseres Weges weiter ziehen.

An der ersten Kreuzung angekommen, lag es an Christian, seinen ersten Cache zu finden – dieser ward auch prompt gefunden …

Während Christian auf der Suche nach seinem ersten Cache, mit dem Hinweis „achtet auf die Radfahrer“ war, entschied ich mich den benachbarten Wegweiser zu fotografieren …

Von dieser Kreuzung führte uns der Weg in Richtung der deutsch-tschechischen Grenze, über den Gelobtweg querten wir so den Schwarzpfützenbach, um nach wenigen hundert Metern unsere erste Pause einzulegen – es wurde schließlich Zeit für unser Mittag. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem weiteren Cache vorbei, der uns auf Augenhöhe mit einem Adler führte, wofür Erik garantiert ein Schleifchen verteilen wird.

Natürlich entstand auch ein Foto unseres Pausenplatzes mit Blick auf den Rosenberg in der Tschechischen Republik. Beim nachfolgenden Foto beschränkte ich mich allerdings eher auf die schönere Aussicht – uns 😂 …

Am Ende der Pause führte uns der Weg über den Gelobtweg an der Ziskaquelle vorbei, mit einem kleinen Abstecher in Richtung Grenze verlief der Grundweg den Hang hinab zum nächsten Cache und auch dieser wurde recht schnell gefunden.

Ehe wir uns versahen, ging der Gelobtweg in den Kriegsweg über. Dieser führte uns entlang der Grenze, bis wir zum nächsten Cache gelangten. Wie bei vielen der anderen Gedenksteine für den Widerstand gegen das NS-Regime wurde auch hier die gravierte Metalltafel entfernt, dank einiger Recherche fand sich dann doch die alte Inschrift wieder, welche an die „Roten Bergsteiger“ erinnert, die den Übergang am Böhmischen Tor für ihre Aktionen nutzten:

Den Antifaschisten der vereinigten Kletterabteilung die hier wirkten gewidmet.

Bevor wir diesen Stein, samt seiner recherchierten Erinnerung erreichten, bogen wir noch kurz in Richtung des Böhmischen Tors ab, um für ein Foto Stellung zu nehmen und uns in einem weiteren Logbuch zu verewigen. Natürlich wollten wir uns es nicht nehmen lassen, auf dem deutschen Grenzstein zu posieren …

Auf dem Wiesenweg angekommen, führte der weitere Verlauf unserer Wanderung an Kreusels Eiche und Schächers Kreuz vorbei. Nach kurzer Recherche fand sich folgende Geschichte zu beiden Denkmälern:

Am Fuß von „Kreusels Eiche“ steht ein Stein mit Kreuz und der Jahreszahl 1549. An dieser Stelle stand bereits in dem angegebenen Jahre eine Eiche, bei welcher der Sohn des damaligen Försters zu Schöna, Namens Kreusel, von einem böhmischen Wilddieb erschossen wurde. Früher hieß der Stein „Schächers Kreuz“, gegenwärtig wird der Ort „An Kreusels Eiche“ genannt. Der heutige Baum dürfte um 1875 gepflanzt worden sein.

Sowohl Kreusels Eiche, als auch Schächers Kreuz komplett auf ein Bild zu bekommen, stellte sich im Nachhinein als kleine Herausforderung dar, doch das favorisierte Bildbearbeitungsprogramm eines US-amerikanischen Software-Anbieters bot dann doch die entsprechende Funktion an, um die vielen Fotos zu einem Panorama zusammen zu rechnen …

Von diesem letzten Highlight der Wanderung, verlief unser Weg entlang des Marktweges, bis wir zurück an jene Kreuzung kamen, an der Christian seinen ersten Cache fand. Der Marktweg ging schließlich in eine Kleingartenanlage über, die wir nutzten, um unsere Wanderbekleidung gegen die des Alltags zu tauschen. In der Nähe zum Reuterhof – Erik bleibt weiterhin Namensgeber – fand sich auch das ehemalige Betriebsferienheim „Waldhof“ des VEB BMK Kohle und Energie.

Das ehemalige Betriebsferienheim bot mit 23 Zimmern, einer Gaststätte, 11 Apartments, einer Wohnung und einem Büro reichlich Platz für die Angestellten des Bau- & Montagekombinat. Die Anlage wurde zu DDR-Zeiten in den 1980er Jahren auf dem ehemaligen Reuterhof errichtet, der den älteren Schönaern noch bekannt ist. Heute steht das Gebäude leer und befindet sich in einem stark renovierungsbedürftigen Zustand. Zuletzt wurde der Waldhof bis ins Jahr 2006 als Ferienlager für Kinder genutzt.

Mit diesem kleinen geschichtlichen Abriss zum Waldhof endete auch unsere Wanderung, denn der weitere Weg verlief über die Straße entlang zum Parkplatz, an dem Erik’s Yeti, samt zugehörigen Bewacher auf uns warteten.

Ich hoffe, dass euch dieser Wanderbericht gefallen hat,
euer Martin

Diesen Beitrag teilen …

Über Martin

Natürlich. Nackt. Frei. Seit Sommer 2015 haben diese drei Worte einen neuen Lebensweg für mich geprägt. Ich war es leid, immer wieder die richtigen Klamotten in Schuh- oder Bekleidungsgeschäften zu finden, nur um sie nach meiner nächsten Wanderung in die Waschmaschine werfen zu können. Der Bibel zufolge wurde der Mensch nackt von Gott erschaffen - wir sehen dies sogar heute bei jeder Geburt, dass niemand mit einer Mütze geboren wird. Aber warum sollten wir Kleidung während einer Wanderung tragen ? Schließlich sind wir ein Teil der Natur und je mehr wir den Kontakt mit dieser erfahren, um so eher sind wir gewillt diese zu schützen. Für mich ist es daher wichtig, dass ich nicht nur meinen eigenen Körper der Natur aussetze, sondern dass meine Umwelt um mich herum geschützt wird …

Hinterlasse einen Kommentar