Liebe Wanderfreunde,

es gibt so Tage im Laufe des Jahres, da kommt man schon durcheinander, so war es auch am heutigen Car… ähhh Karfreitag, als ich heute morgen Siggi anrief und ihn fragte, ob er uns zur heutigen Wanderung begleiten würde. Seine Antwort war – etwas typisch für ihn – leicht verpeilt, so wollte er „heute mit seiner Mutter in den Baumarkt fahren und anschließend noch beim Arzt vorbeischauen“. Erst als ich ihm sagte, dass heute Feiertag ist, wurde ihm klar, dass sein Vorhaben nicht gelingen konnte …

Da – wie bereits erwähnt – Karfreitag ist, sollten wir auch auf dementsprechend viele Wanderer oder nach Andreas‘ Worten „Stoffhunde“ treffen. So war es auch nicht verwunderlich, als wir am Füllhölzelparkplatz ankamen, dieser brechend voll war. Also ging es in Richtung des Alternativparkplatzes zu Füßen des Gamrigs. Endlich im Wald angekommen, ging es zunächst zur Gamrighöhle, bevor wir uns entschieden, bei erstbester Gelegenheit die Klamotten in den Rucksack zu verstauen, so dass wir für viele „Stoffhunde“ zur Attraktion des heutigen Feiertags avancierten …

Wie zu erwarten, sollte es auf dem Gamrig relativ voll sein, so dass wir hier nur kurz vorbeischauten, um das ein oder andere Foto zu schießen oder um gleich ein Panorama der schönen Aussicht mit Blick in Richtung Rathen auf den virtuellen Film zu bannen. Vom Gamrig entschieden wir uns, die „schwierigere“ Route in Richtung der Treppen zurück zu nehmen, so dass wir eine alte bekannte Aussicht wieder entdeckten. Diese kleine Aussicht, fernab des Hektik und des Trubels auf dem Gamrig, nutzten wir für eine erste kleine Pause, natürlich wurde auch der „Farbfilm“ weiter gefüllt.

Der Abstieg vom Gamrig fiel ebenso leicht wie der Aufstieg und bedarf wohl kaum einer weiteren Erwähnung. Kurz vor Kurort Rathen angekommen, folgten wir einer Wiese, bis wir am letzten Ende des Kurorts ankamen. Dabei wurden wir natürlich etwas kritisch von den grasenden Schafen und den kleinen Lämmern in ihrer „Mähbaracke“ beobachtet.

Als erster nennenswerter Aufstieg kann der Weg zum Türkenkopf genannt werden, wo ich mich an einer kleinen Kletterstelle versuchte und diese auch meisterte …

Der Rückweg war natürlich nicht ohne und so bekam ich es einen kurzen Moment mit einer leichten Angst zu tun, wobei doch der Rückweg ausgekundschaftet wurde, nur sieht eben von oben alles ein wenig anders aus, als von unten. Doch dank Manne’s Hilfe und seiner Navigation fand ich zum Glück einen Weg, der mich wieder sicher auf festen Boden zurückbrachte – Andreas entschied sich derweil diese Aktion in obigem Video festzuhalten.

Vom Türkenkopf ging es anschließend weiter in Richtung der ersten Herausforderung des Tages, schließlich wurde es allmählich Mittag und auf einer Aussicht Pause zu machen, ist doch weit aus schöner, als nur im Wald auf einem Baum zu sitzen 😉. Also erklommen wir den ersten Teil der Honigsteine, um in der Nähe zur Honigsteinscheibe unsere wohlverdiente Pause einzulegen. Kurz nach Ende der Pause entschied ich mich noch das einmalige Panorama, mit Blick auf das Basteigebiet und die Lokomotive einzufangen …

Doch diese Aussicht sollte nicht die letzte sein, denn wenige Augenblicke später, beim Abstieg, entdeckte ich bereits eine andere Aussicht, mit Blick auf den Lilienstein. Folgt man dieser Aussicht weiter, erhält man sogar die Möglichkeit die Festung Königstein zu sehen. Doch der Lilienstein reicht für’s Erste …

Da Manne bereits ein Stück voraus gelaufen ist, entschied ich mich noch kurz ein Foto von mit, samt der Aussicht zu machen. Besser kann man doch den Car… ähhh… Karfreitag nicht genießen ?

Doch genug der Aussichten und so folgten wir dem Weg in Richtung Maiturm, wo die letzte Kletterpassage des Tages auf uns warten sollte. Der Weg bis dorthin gestaltete sich zum Teil sehr interessant, so dass es ab und an mal nötig wurde, den Kopf einzuziehen – gerade für große Menschen wie mich keine leichte Aufgabe, aber als die Sächsische Schweiz gebaut wurde, gab es eben nur kleine Menschen 😄.

Die Kletterpassage war gemeistert, also ging es weiter in Richtung der Lokomotive, an dem etliche Kletterer ihr Können demonstrierten und den sprichwörtlichen Hut vor uns zogen, dass wir bei den Temperaturen schon wandern gehen, für uns doch kein Problem. Immerhin zeigte das Thermometer fast 20 Grad an, in der Sonne sicherlich noch viel mehr. Am Ende der Lokomotive angekommen, versuchte sich ein junges Pärchen am Dom, während der Nachwuchs an der letzten Aussicht sich an unserem Anblick erfreute und das ein oder andere mal kicherte.

Natürlich konnte ich es mir nicht nehmen lassen, Manne noch einmal als Motiv zu verwenden, wie er stolz vor’m Bienenkorb steht …

Vom Bienenkorb, der Lokomotive und dem Lamm sollte es ab dann nur noch bergab gehen. Doch bei diesem dauernden bergab, wurde es an der Zeit, dass Manne’s Fuß sich wieder meldete, bereits gestern konnte er die Wanderung nur unter Schmerzen beenden, so dass wir auch dieses Mal einen Gang runterschalteten, bis wir schließlich den Pionierweg erreichten. Bergauf hatte Manne keinerlei Probleme, doch bergab macht sich sein Fuß eben nach acht Monaten immer noch bemerkbar.

Doch was war überhaupt passiert ?

Nun Manne wurde von einer Zecke gebissen. Da er bereits vor vielen Jahren das Glück hatte und nicht wusste, wie sich Borreliose äußert, entschied er sich etwas verspätet zum Arzt zu gehen. Nach erfolgreicher Behandlung mit Antibiotika, verblieben die Borrelien – inaktiv – in seinem Körper, doch eine neue Infektion reichte aus, um die schlafenden Bakterien zu wecken. Ein großer Nachteil von Borreliose ist, dass die Bakterien sich an den Gelenken ablagern, so kam es bei ihm zum Riss einer Sehne am Fuß. Manne gab uns daraufhin folgenden Tipp:

Vorsicht bei Zecken und wenn ihr merkt, dass sich ein Kreis von der Bissstelle vergrößert, sofort zum Arzt.

Vom Pionierweg erreichten wir schließlich einen Abzweig in Richtung des Knotenwegs, wo wir im Wald eine kurze Pause einlegten, damit Manne seinen Fuß ausruhen konnte. Nachdem wir allerhand Wanderern während der ganzen Wanderung begegneten, erkannte ich plötzlich drei von ihnen wieder: Es war eine alte Schulkameradin meiner Mutter, die mit ihrer Familie einen Tag in der Sächsischen Schweiz verbringen wollte – nach einem Zeitungsartikel, wussten sie bereits was Phase war, haben mich allerdings noch nie live angetroffen. Also Zeit das zu ändern 😆 …

Doch irgendwann findet jede Pause einmal ihr Ende und bevor Manne noch schläfriger wurde, entschieden wir uns zum Aufbruch, der uns zum Füllhölzelweg führen sollte. An der Kreuzung zum Köppelgrundweg entstand schließlich folgendes Foto einer Buschwindröschen-Gruppe …

Der Weg zum Parkplatz führte uns über den Gamrigweg, am Gamrig und seiner Höhle vorbei, bis wir an der Rathener Straße angelangten. Hier bot sich uns ein Bild, wieviele Wanderer das schöne Wetter nutzten, so waren inzwischen nicht nur beide Parkplätze überfüllt, sondern auch die Straße nach Rathen. Das Ordnungsamt in der Gemeinde scheint jedenfalls keinen Feiertag eingelegt zu haben und so fanden sich an einigen Autos kleine Knöllchen wider. Da Andreas vorschriftsmäßig geparkt hat, sollte dies für uns kein Problem darstellen.

Ich hoffe, dass euch dieser Wanderbericht gefallen hat,
euer Martin

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Über Martin

Natürlich. Nackt. Frei. Seit Sommer 2015 haben diese drei Worte einen neuen Lebensweg für mich geprägt. Ich war es leid, immer wieder die richtigen Klamotten in Schuh- oder Bekleidungsgeschäften zu finden, nur um sie nach meiner nächsten Wanderung in die Waschmaschine werfen zu können. Der Bibel zufolge wurde der Mensch nackt von Gott erschaffen - wir sehen dies sogar heute bei jeder Geburt, dass niemand mit einer Mütze geboren wird. Aber warum sollten wir Kleidung während einer Wanderung tragen ? Schließlich sind wir ein Teil der Natur und je mehr wir den Kontakt mit dieser erfahren, um so eher sind wir gewillt diese zu schützen. Für mich ist es daher wichtig, dass ich nicht nur meinen eigenen Körper der Natur aussetze, sondern dass meine Umwelt um mich herum geschützt wird …

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