Wusstet ihr, dass am 27. Februar der Welt-Eisbären-Tag ist ? Seit 2017 am 20. Mai der Welt-Bienen-Tag existiert, um auf das weltweite Bienensterben aufmerksam zu machen ? Oder es am 4. September – in Erinnerung an Steve Irwin – einen Tag der Wildtiere gibt ?

Nicht ?

Vielleicht können wir euch dann auf all die Tage im Jahr hinweisen, die uns besonders am Herzen liegen – mit einer individuellen Farbgebung unserer Webseite für jeweils sieben Tage, beginnend mit dem jeweiligen Tag, auf den wir euch aufmerksam machen wollen.

Inhaltsverzeichnis

27. Februar  Welt-Eisbären-Tag
21. März  Internationaler Tag des Waldes
22. April  Tag der Erde
20. Mai  Welt-Bienen-Tag
1. Sonntag im Juni  Welt-Naturisten-Tag
29. Juli  Internationaler Tag des Tigers
19. August  Internationaler Tag des Orang-Utans
4. September  Tag der Wildtiere
22. September  Welt-Nashorn-Tag
4. Oktober  Welttierschutztag
1. Dezember  Welt-AIDS-Tag

27. Februar – Welt-Eisbären-Tag

Eisbären zählen zu den gefährdetsten Arten des Planeten, dabei bewundern wir sie in Zoos, begleiten uns in Form von Stofftieren als knuddelige Begleiter oder werden auf Kino-Leinwänden zu Filmstars und entzücken zahlreiche Kinderherzen. Um diese einzigartigen Bären der Arktis zu schützen, wird auf ihr Schicksal seit dem 27. Februar 2004 in besonderer Form aufmerksam gemacht …

Der Aktionstag wurde von Zoos aus den Vereinigten Staaten ins Leben gerufen, um auf die drohende Vernichtung des Lebensraums von Eisbären aufmerksam zu machen. Der Klimawandel gefährdet zusehends ihren Lebensraum, die Arktis. Durch das schmelzende Packeis finden Eisbären immer weniger Futter und Raum, um ihre Jungen aufzuziehen. Jedes Jahr verringert sich die Größe des arktischen Eises um 11%. Tierschutzorganisationen, wie der World Wildlife Fund ( WWF ) setzen sich dafür ein, die letzten Lebensräume der Eisbären zu erhalten und ihre Lebensweise weiter zu erforschen. Doch das Eis wird dünn, die Zeit wird knapp und wenn es nicht gelingt den Klimawandel zu stoppen, so werden die letzten 25.000 dieser faszinierenden Tiere bald ausgestorben sein.

21. März – Internationaler Tag des Waldes

Auch unsere Wälder sind inzwischen bedroht: Saurer Regen, wie er einst in den 1970er und 1980er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gefürchtet wurde und für Schlagzeilen sorgte, sowie massives Waldsterben, stellen ein Problem für die gesamte Menschheit dar, denn ohne Wälder findet auch keine Photosynthese statt, die Umwandlung von CO2 in Sauerstoff. Dieser Problematik nahm sich die damalige Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen an, um auf die globale Waldvernichtung einen Tag des Waldes zu initiieren …

Die Vereinten Nationen wollen mit dem Welttag der Forstwirtschaft auf die Wichtigkeit aller Arten von Wäldern und ebenso die Bäume außerhalb von Wäldern betonen und würdigen. Damit soll einer breiten Öffentlichkeit deutlich gemacht werden, dass es im internationalen Zusammenspiel gilt, die nachhaltige Bewirtschaftung, sowie die Erhaltung und die Entwicklung aller Arten von Wäldern und Bäumen zugunsten heutiger und künftiger Generationen zu stärken.

22. April – Tag der Erde

Gemeinsam die Welt verändern. Das ist der Grundgedanke hinter diesem Tag, der seit 1970 jährlich zum 22. April begangen wird. Der US-Senator Gaylord Nelson hatte im Jahre 1970 die Idee, an Schulen und Universitäten einen Aktionstag für unseren Planeten ins Leben zu rufen, um auf den Umweltschutz aufmerksam zu machen und junge Menschen zum Nachdenken über das eigene Konsumverhalten anzuregen …

Im Jahre 2009 wurde der 22. April offiziell von der UN-Generalversammlung zum “Internationalen Tag der Mutter Erde” erklärt. Dieser Welttag erhielt von Anfang an große Aufmerksamkeit und seine Bedeutung wächst stetig. Zahlreiche Umweltschutzorganisationen, Privatleute und Firmen weisen am 22. April mit ökologisch nachhaltigen Aktionen auf aktuelle Themen des Umweltschutzes hin.

Wir können uns glücklich schätzen, heute solch einen Tag in unserem Kalender zu finden, an dem wir uns wieder bewusst machen und dafür einstehen, dass diese Erde für uns, und all jene die nach uns kommen, ein Ort bleibt, an dem es sich gut im Einklang mit der Natur leben lässt.

20. Mai – Welt-Bienen-Tag

Erst seit 2018 feiern wir am 20. Mai den Weltbienentag, den die Vereinten Nationen im Dezember 2017 zum „World Bee Day“ erklärt haben. Ursprünglich kam die Idee aus Slowenien, wo unsere osteuropäischen Nachbarn den 20. Mai schon einige Jahre zuvor als nationalen Ehrentag der Bienen feierten.

Die Bienen spielen eine zentrale Rolle bei der Bestäubung von Pflanzen und für die Produktion von Honig, ohne Bienen würde uns also die Grundlage für unsere Lebensmittel fehlen – doch genau hier liegt auch der Grund für das massive Bienensterben in ländlichen Regionen: Monokulturen, dazu der Einsatz von Pestiziden und anderen Chemikalien lassen die Bienen immer mehr in Städte flüchten. So werden inzwischen zur Mandelblüte im Central Valley in Kalifornien Wanderimkereien eingesetzt, deren vorrangigstes Ziel es ist, die Mandelblüten innerhalb von zwei Wochen zu bestäuben. Dabei geht es den Imkern nicht um den Honig, sondern rein um die Bestäubung einer riesigen Monokultur – die Bienen werden dafür extra auf Tiefladern quer durch das ganze Land gefahren …

Danach geht es – je nach Blütezeit – weiter: Zur Apfelblüte im März nach Washington oder im Juni zu den Blaubeeren in Maine. Auch in den Niederlanden werden im Anbau mit Folientunneln oder Glasgewächshäusern Wanderbienen für die Bestäubung eingesetzt.

Wir sollten nie die Worte Albert Einsteins vergessen, der einst gesagt haben soll:

Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.

1. Sonntag im Juni – Welt-Naturisten-Tag

Auch wir Naturisten haben inzwischen einen eigenen Tag, dieser ist allerdings nicht auf ein bestimmtes Datum festgelegt, sondern orientiert sich am ersten Sonntag im Juni.

Die Initiative für diesen internationalen Aktionstag haben wir der Internationalen Naturisten Föderation ( INF ) zu verdanken, so dass wir seit 2006 diesen ersten Sonntag im Juni mit vielen FKKlern teilen können – und wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja auf einer Wanderung oder zu einem der vielen Events, die von Naturisten weltweit organisiert werden.

Ziel der INF ist es, die offizielle Anerkennung des Rechts auf funktionelle Nacktheit in der Natur bzw. unter natürlichen Bedingungen.

29. Juli – Internationaler Tag des Tigers

Schützt die Tiger. Auch diese einzigartigen Großkatzen gelten inzwischen als eine bedrohte Tierart – egal, ob der Indochinesische, der Malaiische oder der Sibirische Tiger – von den heute noch rund 3.900 lebenden Tigern, verdienen sie es genauso geschützt zu werden, wie andere Tiere, welche auf der roten Liste der Weltnaturschutzunion International Union for Conservation of Nature ( IUCN ) stehen.

Während es im Jahre 1920 noch etwa 100.000 Tiger gab, belief sich der Bestand nach Schätzungen in den 1970er Jahren auf noch etwa 4.000 wildlebende Tiere. Der Javatiger, sowie der Kaspische Tiger starben um diese Zeit ganz aus. Der Balitiger gilt seit den 1930er Jahren als in der Wildnis ausgestorben. Die Population des Amurtigers stand in der Mitte des 20. Jahrhunderts kurz vor dem Aus, so lebten 1947 noch etwa 20 bis 30 Tiere. Dank verschiedener Schutzprojekte in Ostsibirien und Indien, erholten sich die Bestände bzw. blieben auf einem weitgehend stabilem Niveau …

Die größte Bedrohung für den Tiger spielt dabei die Zerstörung seines Lebensraums: Die Rodung von Wäldern, die Ausbreitung von Agrarland und das Schrumpfen von Beutetierbeständen stellen dabei – neben der Wilderei – die größte Gefahr dar. Der Handel mit Tigerprodukten, welche in der traditionellen chinesischen Medizin Verwendung finden, gilt seit 1975 als verboten. Dies stellt einen Grund für die illegale Jagd dar. Seit Neuerem werden auch Tigerfelle wieder verstärkt illegal gehandelt …

Daher ruft seit dem 29. Juli 2011 der Internationale Tag des Tigers zum Schutz der Großkatzen auf. So gilt der Tiger seit Jahren als eine gefährdete Gattung, deren notwendiger Schutz mit diesem Aktionstag ins globale öffentliche Bewusstsein gerückt werden soll.

19. August – Internationaler Tag des Orang-Utans

Der Orang-Utan ist dem Menschen von seiner Art wohl das am nächsten verwandte Säugetier, dennoch lassen wir es zu, dass auch diese Art vom Aussterben bedroht ist, daher sollten wir einem simplen Gedanken folgen: Rettet die Orang-Utans. Schützt den Regenwald.

Die Weltnaturschutzunion IUCN schätzt, dass derzeit lediglich noch ca. 104.000 Orang-Utans auf Borneo und ca. 14.600 Tiere auf Sumatra leben. Der WWF geht davon aus, dass auf Borneo nur noch 54.000 Exemplare leben. Auf der Insel Java gelten die Menschenaffen mit dem typischen rot-orangen Fell inzwischen als ausgestorben.

Der Grund für den Rückgang liegt in erster Linie in der Zerstörung ihres Lebensraumes, um großflächige Palmölplantagen zu schaffen, als auch in Waldrodungen zur Gewinnung von günstigem Tropenholz, welches zur Herstellung von Billigmöbeln genutzt wird, sowie die Wilderei und der illegale Wildtierhandel …

Die Jagd stellt einen weiteren Faktor dar. In manchen Gegenden, so im Inneren Borneos, wird ihr Fleisch gegessen. Zusätzlich werden sie mancherorts gezielt verfolgt, wenn sie auf der Nahrungssuche in Obstplantagen eindringen. Dabei werden sie durch ihre Größe und ihre eher gemächlichen Bewegungen zum leichten Ziel für Jäger. Als wäre dies nicht schon alles schlimm genug, kommt hinzu, dass Jungtiere gefangen und als Haustiere verkauft werden, was meist mit der Tötung der Mutter einhergeht. Einer Schätzung aus dem Jahr 2002 zufolge werden wöchentlich zwei Tiere aus Borneo herausgeschmuggelt.

Auch Krankheiten, wie Hepatitis, Cholera, Malaria und Tuberkulose stellen für die Orang-Utans ein Problem dar, denn durch ihre enge Verwandtschaft mit dem Menschen, erkranken sie schneller, welche beispielsweise durch die zahlreichen Kontakte in Nationalparks mit Wildhütern und Touristen übertragen werden.

4. September – Tag der Wildtiere

Der 4. September steht ganz im Zeichen aller wild lebenden Tiere, zumindest, wenn es nach der US-Amerikanerin Colleen Paige geht, welche dieses Datum 2005 zum National Wildlife Day erklärt hat. Dieser 4. September steht aber nicht nur im Zeichen der Wildtiere, denn Paige wählte diesen Tag auch als Referenz an den australischen Dokumentarfilmer, Abenteurer und Zoodirektor Stephen Robert „Steve“ Irwin ( 1962 – 2006 ) …

Steve Irwin, den man bei uns vor allem durch seine TV-Serie „Crocodile Hunter“ kennt, war am 4. September 2006 bei Unterwasseraufnahmen am Great Barrier Reef an den Folgen eines Stachelrochenstichs ins Herz ums Leben gekommen. Steve machte sich dabei vor allem einen Namen, durch die Arbeit und diversen Umsiedlungsaktionen von Leistenkrokodilen, welche auf seinem Heimatkontinent Australien die Flüsse und Ufer bevölkern. Nicht umsonst wird er – allein durch diese Leistungen – in Australien am 15. November mit dem „Steve Irwin Day“ geehrt.

Natürlich soll heute ebenfalls auch die wichtige Arbeit von Zoos, Wild- und Naturparks sowie Tierschutzorganisationen in den Mittelpunkt gerückt werden. Ohne deren Wirken wären viele Bedrohungen der Wildtiere überhaupt nicht bekannt.

22. September – Welt-Nashorn-Tag

Der „World Rhino Day“ startete im Jahr 2010 zunächst nur als regionale Aktion in Südafrika, welche auf den dortigen Ableger des WWF zurückgeht. Schon ein Jahr darauf erlangte die Aktion internationale Aufmerksamkeit – vor allem durch das Engagement von Lisa Jane Campbell, Mitarbeiterin der „Chishakwe Ranch“ in Zimbabwe, und Rhishja Cota-Larson, Tierschützerin der US-amerikanischen Kampagne „Save the Rhinos“. Sie warben in der zweiten Auflage des Aktionstages für eine Unterstützung in anderen Ländern und hatten Erfolg: Seitdem beteiligen sich weltweit Institutionen mit verschiedenen Aktionen und Events rund um diesen Aktionstag, um damit auf die Gefährdung der Nashörner durch Wilderei und illegalen Handel aufmerksam zu machen. Campbell und Cota-Larson ging es vor allem darum, den Kampf gegen die Wilderei und den illegalen Wildtierhandel in den Mittelpunkt zu stellen und – dies ist wohl einer der wichtigsten Aspekte – ein öffentliches Bewusstsein für die Gefährdung aller fünf Nashornarten, die auf der Erde leben, zu schaffen. Dies sind das Breitmaul- und Spitzmaulnashorn im Afrika südlich der Sahara sowie das Panzer-, Java- und Sumatra-Nashorn in Südostasien. Alle fünf Arten sind in ihrem Bestand stark bedroht …

Doch wodurch ist der weltweite Bestand der Nashörner gefährdet ? Wie fast immer – geht die größte Bedrohung vom Menschen aus. In der traditionellen chinesischen Medizin und besonders in Vietnam gilt das Horn als Potenz- bzw. Heilmittel gegen verschiedene Krankheiten. Das zu Pulver zerstampfte Horn des Nashorns wird besonders unter Reichen in Vietnam als Statussymbol angesehen, für welches entsprechend hohe Preise bezahlt werden. Dass dies einerseits medizinisch nicht haltbar ist – das Horn besteht aus dem gleichen Material wie menschliche Fingernägel – erscheint auf den ersten Blick evident.

Was dies zum anderen aber so dramatisch macht – und dies ist den wenigsten Leuten bewusst -, ist der Umstand, dass mit der steigenden Nachfrage nach illegalen Tierprodukten auch ein ganzes Netzwerk internationaler Kriminalität entstanden ist, welches von diesem Bedarf profitiert. Dementsprechend fordert der WWF und mit ihm die beiden Initiatoren des Welt-Nashorn-Tages, dass die betroffenen Staaten diesbezüglich entsprechende Gegenmaßnahmen in die Wege leiten.

Die kriminellen Syndikate, die es auf Nashörner, Elefanten, Tiger und andere Arten abgesehen haben, bedrohen auch den Frieden, die Sicherheit und die wirtschaftliche Entwicklung in vielen Ländern.

Ziel dieses Aktionstages ist es daher auch, dass der Wilderei und dem illegalen Wildtierhandel ein Ende bereitet wird, in dem diese nicht mehr als Umweltverbrechen, sondern als internationale Verbrechen deklariert und entsprechend bekämpft werden. Unterstützt wird der Welt-Nashorn-Tag inzwischen von zahlreichen Tierschutzorganisationen und auch Zoos auf der ganzen Welt.

4. Oktober – Welttierschutztag

Tierschutz ist keine Erscheinung der letzten 25 Jahre, sondern eine Herzensangelegenheit vieler Menschen, so wurde bereits 1931 der Welttierschutztag in Deutschland ins Leben gerufen. Leider ist dieser Aktionstag inzwischen etwas in Vergessenheit geraten, was um so erstaunlicher ist, denn bei näherer Betrachtung, finden sich hier eine ganze Reihe interessanter historischer Fakten und Bezüge.

Die Wahl des 4. Oktobers geht auf Heinrich Zimmermann ( 1887/88 – 1942 ) zurück, der bereits im Oktober 1925 eine erste lokale Veranstaltung zum Thema Tierschutz im Berliner Sportpalast organisieren konnte, jedoch sollten noch ein paar Jahre vergehen, bis seine Idee bzw. Forderung für einen eigenen Welttierschutztag zur internationalen Umsetzung gelangte.

Zimmermann stellte seine Idee vom 12. bis 17. Mai 1929 auf dem Internationalen Tierschutzkongress vor, welcher zu diesem Zeitpunkt bereits zum dritten Mal in Wien tagte. An diesem Kongress nahmen insgesamt Vertreter von 152 Tierschutzvereinen aus 32 Ländern teil und verabschiedeten einen Forderungskatalog mit 23 Punkten. Der letzte Punkt thematisierte Zimmermanns Forderung nach der Einführung eines eigenen, jährlichen Tierschutztages. Bis es dann letztendlich soweit war, sollte es aber immer noch zwei Jahre dauern, so dass der Kongress auf seiner Tagung am 8. Mai 1931 in Florenz beschloss, fortan den 4. Oktober als Welttierschutztag zu begehen.

Seitdem hat der Welttierschutztag international zur Verbreitung des Tierschutzes beigetragen. Seit 1950 wurde dieser internationale Aktionstag auch wieder in Deutschland begangen, nachdem die Nationalsozialisten den Tag aufgrund Zimmermanns jüdischer Herkunft verboten.

1. Dezember – Welt-AIDS-Tag

Es gibt sicher kaum eine andere Krankheit, welche in den frühen 1980er bis Ende der 1990er Jahre für mehr Schrecken und Angst sorgte als AIDS. Das Problem ist dabei keineswegs gelöst und zählt gerade auf dem afrikanischen Kontinent nach wie vor zu den schlimmsten Krankheiten, welche die Menschheit kennt.

Der Welt-AIDS-Tag wird seit dem 1. Dezember 1988 begangen und von zahlreichen Aktionen begleitet. Ausgerufen wurde dieser internationale Aktionstag von der Weltgesundheitsorganisation WHO, inzwischen wird er von der UNAIDS, einer Organisation der Vereinten Nationen zur Koordination und Bekämpfung der HIV- und AIDS-Pandemie mit Sitz in Genf, organisiert.

Gerade in den 1980ern, nach Ausbruch der lebensbedrohlichen Infektion wurde die Krankheit von Hardlinern als „Strafe für Homosexuelle oder promiskuitiv lebender Menschen“ bezeichnet. HIV-Infizierte wurden diffamiert und nicht selten wie Aussätzige behandelt. Zusätzlich zur Krankheit, die oft nur ein Ende kannte, wurden HIV-Infizierte so im Stich gelassen und letztendlich auch zur Selbstaufgabe gedrängt. In Selbsthilfegruppen und Freunden, die ebenfalls HIV-positiv waren, fanden viele Infizierte zunächst Halt, am Ende jedoch waren es die Verwandten der ( am Ende ) Verstorbenen, welche den letzten Freunden die Teilnahme an Beerdigungen verweigerten und den Grund für die Todesursache leugneten …

Schon bald wurde jedoch klar, dass AIDS jeden treffen kann und spätestens mit dem Tod von Freddie Mercury, Rock Hudson und Denholm Elliott wurde eine große Debatte um das Thema geführt. Mit dem Welt-AIDS-Tag reagierte die WHO auf die drohende Ausgrenzung Erkrankter und versucht, ein tolerantes Klima zu schaffen, was in der westlichen Welt teilweise gelang.

Während in Europa das Problem AIDS kaum oder nicht sichtbar ist, bedroht es in manchen Entwicklungsländern ganze Generationen. Zwar gibt es inzwischen wirksame Medikamente, welchen Betroffenen in der westlichen Welt trotz HIV-Infektion ein nahezu beschwerdefreies Leben bescheren können, doch die Ärmsten der Armen unseres Planeten können wie so oft daran nicht partizipieren. Auf dem afrikanischen Kontinent finden etwa 70 Prozent aller Neu-Infektionen statt. Selbst in Deutschland haben sich etwa 85.000 Menschen mit dem Virus infiziert. Weltweit sind es ungefähr 36,7 Millionen Menschen, von denen vielen geholfen werden könnte.

UNAIDS setzt sich dafür ein, dass alle Betroffenen Zugang zu lebensnotwendigen Medikamenten haben. Natürlich gelingt dies nicht ohne Spenden, wofür am Welt-AIDS-Tag der Aufforderung Nachdruck verliehen wird.

Ein – im wahrsten Sinne des Wortes – positives Zusammenleben ist nur mit Toleranz, Spendenbereitschaft und ohne Vorurteile möglich.

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