Liebe Wanderfreunde,
die Naked European Walking Tour ’19 ist schon lange vorbei, die Sächsische Nacktwanderwoche ’19 nun für alle Teilnehmer Geschichte – jetzt heißt es: Auf zur 2019er Ausgabe der Thüringer Naturistentage nach Ilmenau im grünen Herzen Deutschlands, nach Thüringen. Andreas hat auch dieses Jahr wieder eine neue Region gewählt und zum Headquater den Campingplatz am Meyersgrund auserkohren. Einige der Teilnehmer reisten schon am Freitag an und so konnte man schon am Vorabend der ersten Wanderung viele bekannte Gesichter begrüßen …
Hinweis: Einige Teile dieses Beitrags sind nur für registrierte Benutzer sichtbar. Wenn ihr den kompletten Beitrag sehen wollt, so müsst ihr euch bei uns nur registrieren bzw. anmelden.
Wie gewohnt, aber dennoch anders …
Im Gegensatz zu den Thüringer Naturistentagen ’18, welche in einen ersten und zweiten Teil aufgeteilt wurden, soll der Wanderbericht jeden Tag um die aktuelle Wanderung ergänzt werden, so dass ihr stets auf dem Laufenden bleibt, was wir am jeweiligen Tag erlebt haben …
Inhaltsverzeichnis
Tag 1: Auf dem Finsterberg …
Tag 2: Zu Besuch bei Freunden – Unterwegs im Hainich …
Tag 3: In der Fehrenbacher Schweiz bis zur Werraquelle …
Tag 4: Staunen und Technik …
Tag 5: Erholung und Entspannung …
Tag 6: Zum Oberbecken Goldisthal …
Tag 7: Entlang der Bahn nach Manebach …
Tag 8: Auf dem oberen Berggrabenweg …
Tag 9: Rund um die Talsperre Hayda …
Auf dem Finsterberg …
Der erste Tag sollte uns über die Kreuzwege führen. Geplante Abfahrt war 10:15 am Zeltplatz. Problem für mich: Durch das Dachzelt war mein kleiner Yeti etwas an den Zeltplatz gebunden – also ein Taxi erforderlich. Der konnte im Wanderleiter gefunden werden, denn nicht weit entfernt war ein Event, dass schnell besucht werden sollte. Es ging dann weiter zum Startplatz, an welchem die restlichen Wanderfreunde begrüßt werden konnten – hier waren auch einige dabei, die bisher noch nicht in der großen Gruppe in Thüringen unterwegs waren.
Das Besondere der heutigen Wanderung: Sie war in Form einer Acht angelegt und die erste größere Pause war daher wieder am Ausgangspunkt geplant. Die Idee: Man solle mit nur wenig Gepäck starten. Leider war uns Petrus nicht hold – das Thermometer zeigte 16 °C – und so entschied sich ein nicht geringer Teil, die grundlegende Idee der Wandertage erstmal nicht so ernst zu nehmen …
Aber wer die Routenplanung der TNT kennt, weiß dass dies nicht lange so bleiben wird: Das Ziel der ersten Schleife war der große Finsterberg, die Nummer Drei der höchsten Gipfel des Freistaates – und wie nicht anders zu erwarten, mussten um dorthin zu gelangen einige Höhenmeter bezwungen werden. Oben angekommen, war dann doch das übliche Erscheinungsbild der Wandergruppe hergestellt 😉…
Auf dem Gipfelplateau wurde zuerst die Schutzhütte und dann der neu errichtete Turm besichtigt und natürlich die Aussicht genossen. Auch der Wettergott meinte es zusehens besser mit uns und schob die Wolken beiseite und die ersten blauen Flecken wurden sichtbar. Nach der ausgiebigen Besichtigung ging es erst steil und dann wieder gemächlicher nach unten zur Rast am Startpunkt …
Nach der allgemeinen Stärkung ging es dann auf die zweite Runde, welche ein wenig länger werden sollte. Dass immer besser werdende Wetter führte nun auch zu einer homogenen Wandergruppe mit jetzt noch 24 Teilnehmern – einen weniger als zum Start. Unterwegs war auch hin und wieder etwas von Sonnencreme zu hören, denn der Feuerball zeigte sich nun öfters – wer hätte das nach dem Regen der letzten Nacht gedacht. Der Weg führte ohne große Höhenänderungen an der Skipiste am Salzberg vorbei zur Aussicht auf die ehemalige Bezirksstadt Suhl, und auch der Turm am Großen konnte unterwegs von weitem erspät werden. Aber dann kam was kommen musste: Der Weg führte über weite Strecken nach unten … irgenwie musste ja Raum für Steigungen geschaffen werden – nachdem nicht weit von Goldlauter der tiefste Punkt für heute erreicht werden konnte, ging es von dort mehr oder weniger kontinuierlich bergauf …
Wer aber die verbreitende Lektüre ordentlich studiert hatte, fragte sich: Wie ist dieser Anstieg noch zu steigern, denn es war von schweren letzten 200 Metern zu lesen. Na gut, es ging am Ende wirklich noch steiler, aber die Aussicht auf das Ziel – den Parkplatz – verlieh uns irgendwie Flüüüüügel.
Nach dem Sammeln ging es dann für die meisten Teilnehmer zurück zum Zeltplatz, denn heute war eine Verköstigung vom Grill angesagt.
Das Resümee: Ein gelungener Einstieg in die diesjährige TNT.
Zu Besuch bei Freunden – Unterwegs im Hainich …
Man kennt es von großen Radrennen: Einfach mal eine Etappe ganz woanders stattfinden lassen. Diese Idee wurde auch bei der TNT aufgegriffen und so lud Horst heute zu einer Wanderung in den Hainich in der Nähe von Hütscheroda. Durch die etwas längere Anfahrt startete die Tour für die Campingplatzbewohner schon um 9 Uhr – natürlich wurde hierbei die Idee der Fahrgemeinschaften von den sächsischen Freunden übernommen.
Am Parkplatz warteten schon viele der Wanderfreunde des Vortages, aber auch mir komplett Unbekannte. Nach dem Abwarten auf den Bus und einen etwas verspäteten Teilnehmer konnte die Wanderung gegen 11 starten. Das überwältigende Teilnehmerfeld zählte dabei 38 Wanderinnen und Wanderer und auch drei Hunde.
Die erste Etappe führte uns durch den Ort in Richtung der Wildkatzenstation am Nordrand: Hier konnten wir endlich unsere gewohnte Wanderkleidung anlegen – was bei den Temperaturen auch keine Probleme bereitete. Die Wanderstrecke selbst war, wie schon am Vortag in Form einer Acht angelegt und sollte uns daher zweimal an der Wüstung Heßwinkel vorbeiführen. Die beiden Schleifen hatten dabei verschiedene Schwerpunkte: Zum einen die Kunst auf dem Skulpturenweg des ersten Teiles und die Natur im zweiten. Unterwegs waren wir dabei auf breiten Schotterwegen, die – wie uns Schilder mitteilten – mit Fördermitteln der EU für die Forstwirtschaft ausgebaut wurden. Doch irgendwann befahl der Track auf diversen GPS-Geräten den Abzweig auf einen grasbewachsenen Naturweg – zur großen Freude der Barfußwanderer. Nur leider endete dieser Pfad irgendwann im Nirvana, so dass durch das Unterholz ein Weg zum geplanten Weg gefunden werden musste. Dies gelang ohne größere Probleme … ( und der Pfad wird sich sicherlich nicht vor der EU-Maßnahme verstecken können 😉 ).
Nach wenigen weiteren hundert Metern erreichten wir eine große Wiese mit herrlichen Ausblick in Richtung Behringen und über den Thüringer Wald: Der ideale Platz für eine längere Pause zur Stärkung …
Nun sollte der ernste Teil beginnen: Am Weg zurück nach Heßwinkel gab es links und rechts des Weges Kunstwerke zu bewundern, die von internationalen Künstler im Rahmen von Symposien in der Gegend gestaltet wurden. Manche von ihnen waren mit Titeln versehen, denen natürlich nicht unkommentiert zugestimmt werden konnte, die meisten aber forderten den Betrachter auf, sich seine eigenen Gedanken zu machen – einige wurden einfach auch nur benutzt …
Nach dem Sammeln der Truppen an der Wüstung startete der zweite Teil: Wenige Meter weiter begann der Nationalpark Hainich – UNESCO Weltkulturerbe. Teile des Parkes sind früher als Übungsplatz der sowjetischen Armee benutzt worden. Ein Informationszentrum am Aussichtsturm an der Hainichaussicht – auch bekannt als Generalsblick – zeigt eindrucksvoll, wie sich die Natur ihren Raum zurückerobert …
Vom Turm kann man auch weitere Wahrzeichen in der Umgebung entdecken: Die Wartburg, das Burschenschaftsdenkmal und den Inselsberg mit seinen Türmen. Auf einem offenen Pfad, mit weiteren schönen Aussichten, ging es dann zurück nach Hütscherode und den Parkplatz.
Den Tag ausklingen ließen wir dann bei einer Stärkung in der Nahen Wirtschaft Harthhaus.
Eine gute Idee, auch mal einen Sonntagsausflug in die Wanderwoche einzubauen. Dank an Horst für die Idee und Vorbereitung.
In der Fehrenbacher Schweiz bis zur Werraquelle …
Nachdem gestern viele mir unbekannte Teilnehmer begrüßt werden konnten, waren heute am Start wieder viele alte Bekannte, wenn auch erstmals zu dieser TNT. Nicht zuletzt konnte auch die Internationalität der Mannschaft ausgebaut werden. So war auch heute wieder eine 38 auf der Liste einzutragen – nicht zu vergessen zwei Hunde.
Treffpunkt war heute der Parkplatz nahe der Triniusbaude: Ein schöner Start für die Wanderung, denn nach vielen Kilometern und noch mehr Höhenmetern sollte uns ein Mahl in der Baude am Abend stärken.
Diesmal ging es direkt mit Wanderkleidung am Parkplatz los und durch den Wald zum oberen Teil der Skipiste am Ersteberg für eine erste kurze Rast und einen schönen Ausblick …
Der Weg führte uns dann weiter Richtung Masserberg bis zur Schillerbank. Eigentlich war dies der Punkt um sich für den Weg durch Masserberg wieder umzuziehen, allerdings entschied Andreas, dass dies auf Grund der geringen Anzahl anderer Touristen nicht nötig sei und wir konnte so ohne längere Unterbrechung weiter. Entlang der Biber ging es den Berg hinab bis zum Eingang zur Fehrenbacher Schweiz. Die hier ursprünglich geplant längere Rast sollte aber verschoben werden: Denn jeder textilfreie Wanderer weiß, dass man sich bei leichtem Nieselregen besser bewegen sollte. Aber kurze Zeit später erreichten wir den Eselsgrund und konnten hier die Mittagsrast einlegen, bevor der Aufstieg zur Werraquelle beginnen sollte …
Dieser Aufstieg sollte einen nicht steilen aber stetigen Anstieg bringen, der dafür sorgte, dass das Feld extrem auseinander riss – gut, dass genügend Kreuzungen vorhanden waren, die immer wieder für rastlose Wanderer sorgte und so das Feld wieder zusammen führte. An der Werraquelle angelagt, erwartete uns eine neu erbaute Wirtschaft und eine Art „Touristenzentrum“, welches allerdings nicht alle Wanderer überzeugen konnte – insbesondere wenn man die alte Anlage kannte …
Trotzdem wurde die Anlage für unzählige Fotos genutzt, bis der Weg weiter gehen sollte zum Eselsberg. Das besondere an diesem Ort ist der 38 Meter hohe Aussichtsturm – dem einzigen direkt am Rennsteig – welcher gegen einen Obolus in Höhe von einem Taler bestiegen werden durfte – und von dieser Möglichkeit machte eine große Zahl der Teilnehmer auch Gebrauch. Von Vorteil für uns war der Ruhetag der Baude nebenan, die Zahl anderer Wanderer hielt sich so in Grenzen und für uns entfiel das Umziehen. Nur wenige hundert Meter weiter sollte es erneut durch Masserberg gehen – diesmal allerdings in Verkleidung 😉. Nun war es nicht mehr weit bis zur Skipiste vom Anfang der Wanderung, wobei uns der Weg diesmal hinab zur Talstation führte und dann weiter zur Triniusbaude.
Diese recht kleine Hütte war mit der Gruppe restlos gefüllt – einige zogen es gar vor den Freisitz zu nutzen. Auch wenn die Karte für uns extrem gekürzt wurde, konnte jeder etwas finden und die handgemachten Thüringer Klöße sollte man sich nicht entgehen lassen – auf Wunsch gab es auch einen extra.
Auch wenn das Wetter nicht ganz perfekt war – eine schöne Tour.
Staunen und Technik …
Heute sollte unser Tag zweigeteilt sein: Vor der Wanderung war ein Besuch der Morassina-Grotte vorgesehen …
Dieses alte Bergwerk wurde nach der Wende zu eine Schaugrotte ausgebaut, welche auch einen Stollen für therapeutische Behandlungen vorzuweisen hat. Durch den Hintergrund eines alten Alaunbergwerkes sind im Gestein viele Schwermetalle enthalten, die für farbige Ablagerungen in den Tropfsteinen führen. Die Führung bot einen spannenden Einblick in die Geschichte des Bergwerkes und der Region. Zur Erkundung der Grotte entschlossen sich 19 Teilnehmer.
Der „richtige“ Beginn des Wandertages war gegen 11 und zu den Höhlenforschern gesellten sich noch weitere Teilnehmer, so dass sich am Ende der Busfahrer über 28 unübliche Fahrgäste freuen konnte, denn die Wanderung sollte uns diesmal nicht im Kreis führen und nach der Fahrt nach Neuhaus war noch ein Umsteigen in den Triebwagen des S•T•B angesagt, der die Mannschaft zwei Stationen weiter nach Ernstthal bringen sollte. Hier war das aktuelle Ende des bedienten Schienenstranges in Richtung Probstzella erreicht, der Triebwagen sollte wenden und seine Fahrt Richtung Lauscha fortsetzen.
Wie überquerten die Gleise und erreichten nach wenigen Metern den Umkleidepunkt: Aber wir haben wohl den Groll des Thor auf uns gezogen, der seine Meinung lautstark verkündete und wenig später neben Donner und Blitz auch größere Wassermengen auf uns ergoß. Aber wie man weis, hat das textilfreie Wandern einen entscheidenden Vorteil: Die Kleidung bleibt trocken ( wenn korrekt verstaut 😉 ). Also wurde entschlossen weitergeschritten immer entlang der Bahnstrecke nach Probstzella. Als ein stärkerer Schauer anstand kam auch eine Bogenbrücke in Sicht, die als Schutz dienen konnte. Die Wartezeit wurde gleich für die Bestellung des Abendmahles genutzt. Regen und Wind sind beim Stehen nicht angenehm, also ging es flinken Schrittes weiter entlang der Gleise. Den Abstieg in den Finstergrund ersparten wir uns und querten hier das Viadukt …
Der Regen stoppte und wir nutzten die Chance für eine längere Pause. Danach ging es hügelig in Richtung Lichte, dessen Bahnhof als Standort der Draisinenbahn auf der Strecke der Max-und-Moritzbahn dient und dieser wurde von den Teilnehmern ausgiebig begutachtet. Lichte wird aber vielen Eisenbahnfreunden durch sein Viadukt bekannt sein – dieses konnte auf dem weiteren Weg bestaunt werden. Unser Weg führte uns weiter zur Siedlung Bock und Teich. Um diese zu queren musste wieder kurzzeitig die Wanderkleidung abgelegt werden. Kurz darauf erreichten wir die Kleebergklause, natürlich immer gut für eine kurze Rast, bevor uns der Weg wieder in Richtung Schmiedefeld führen sollte. Das Wetter wurde auch immer besser – nur war die Wanderung schon fast zu Ende …
Nach der leckeren Speise in der Gaststätte an der Morassina zeigte uns Andreas noch einige Eindrücke von seiner Winterwanderung … ähm NEWT und auch Bilder von Wanderungen in Thüringen der letzten Jahre. Auch wenn jetzt etwas müde – es ging heute schon 8:30 Uhr los – wieder ein gelungener Tag.
Erholung und Entspannung …
Der Wettergott meinte es heute nicht gut mit der Mannschaft und begrüßte uns mit einem dichten Regenband. Immer mehr extern wohnende Teilnehmer teilten mit, auf die Radtour oder Wanderung verzichten zu wollen. So wurde entschieden einen Ruhetag einzulegen und der Natur den Regen zu gönnen. Ein gutes Dutzend Wanderfreunde wollten aber auf die Textilfreiheit nicht verzichten und starteten zur 100km-Tour in die Kristalltherme in Bad Klosterlausnitz. Die vielen Saunen heizten richtig ein und alle sind wieder fit für den nächsten Wandertag.
Genau richtig zur Halbzeit: Ein Tag der Ruhe.
Zum Oberbecken Goldisthal …
Nachdem der letzte Tag zur ausgiebigen Erholung genutzt werden konnte, sollte heute eine nicht ganz so einfache Aufgabe auf die Teilnehmer warten: Nach dem Abstellen der Fahrzeuge wartete die Mannschaft auf den Bus nach Katzhütte und konnte auch einige sehr knapp Eintreffende nach zu einem Schlussspurt animieren. Pünktlich erreichten wir um 11 den Katzhütter Markt und nach wenigen hundert Metern durch den Ort waren wir am Umkleidepunkt.
Durch die Busfahrt war allen klar: Heute war eine Richtung vorgegeben – bergauf. Das Thermometer zeigte am Start 17 °C, aber der Himmel zeigte sich freundlich und auch die Sonne schaute schon durch. Unsere erste Pause war am Reichenbachsteich – natürlich wurde diese Gelegenheit für eine Erfrischung auch sofort von nicht wenigen genutzt …
Weiter ging es nach einem kurzen ebenen Abschnitt – richtig – weiter bergauf zum Wurzelberg: An der Hütte angekommen, begrüßte uns ein „Herzlich Willkommen“ und die unzähligen Sitzgelegenheiten wurde gleich für die Mittagsrast in Beschlag genommen …
Wenige Meter weiter ( nach oben ) informierte eine Infotafel über besondere Giganten: Der Bereich des Wurzelberges war berühmt für seine uralten Riesentannen. Drei von ihnen waren besonders hervorzuheben: Die Königs-, die Humboldt- und die Georgstanne. Leide sind diese schon vor Jahren abgefällt worden und nur noch die Stümpfe sind zu finden – einzig bei der Königstanne ist auch der Stamm noch recht gut erhalten. Allerdings braucht es einen erfahrenen Wanderführer um deren Standorte auch zu finden.
Auf dem weiteren Weg – immer noch bergan – wurde endlich ein Plateau erreicht und wir standen vor einem riesigen Damm: Das Ziel der Wanderung war erreicht, das Oberbecken der Talsperre Goldisthal. Aber die spektakuläre Aussicht sollte erst nach einigen weiteren Kilometern entlang des Dammfußes erreicht werden. Der endlich letzte Aufstieg brachte uns zur Besucherplattform des Oberbeckens, wo wir neben Masserberg mit seinem Badehaus auch den Turm am Rennsteig der Wanderung von Montag sehen konnten …
Dieser Ausblick brauchte natürlich seine Zeit und diese wurde auch für die letzte Pause des Tages genutzt. Auch der Himmel war stolz auf unsere Kletterleistung und die Sonne lachte von oben. Da hier der höchste Punkt der Gegend erreicht war, ging es – nun endlich – in eine andere Richtung: Bergab. Nach insgesamt sechs Stunden Wanderung erreichten wir wieder den Parkplatz und nach wenigen Minuten Fahrt ließen wir den Tag in der Gaststätte „Golden Nugget“ ausklingen.
Auch wenn es heute drei Geländepunkte gab – der Erholungstag hatte allen genügend Energie geliefert.
Entlang der Bahn nach Manebach …
Heute wurde der Zeltplatz durch den Hintereingang verlassen, denn die Anreise zum Startpunkt erfolgte mit dem Bus. Nach einem Umstieg in Schmiedefeld war um halb Zehn der ehemalige Endpunkt der Laurabahn in Frauenwald erreicht. Dieses Gebäude beherbergt jetzt einen Gasthof und die Wirtin wusste einiges zu erzählen zur Bahnstrecke und der Gegend. Einige Wanderfreunde nutzen die Gelegenheit noch, um einen weckenden Kaffee zu genießen.
Nun ging es weiter zum „Außenstandort“ des Museums mit einem Sammelsurium von Relikten aus alten Bahnzeiten …
Der erste Abschnitt führte über den alten Bahndamm zum Hirsch. An dieser Kreuzung verstärkten noch einige Teilnehmer die Mannschaft. Weiter ging es entlang der stillgelegten Trasse zum Bahnhof Rennsteig. Gesäumt war der Weg von manchen Spielgeräten, welche aber auch von den Wanderern gern getestet wurden …
Am Bahnhof angelangt, wechselten wir die Seiten und es wurde nun neben der Strecke gewandert – denn dieser Abschnitt wird noch nach Fahrplan befahren.
Der Weg führte uns ins Tal bis zur Massemühle. Die große Wiese wurde natürlich als idealer Standort für eine erste größere Pause ausgewählt. Nun verließ unsere Route die Bahnstrecke und führte uns Richtung Auerhahn. Die neu hinzugestoßenen Gäste der Sächsischen Wanderfreunde sind es sicherlich gewesen, welche auch einen Sack besseren Wetters mitbrachten: Das Thermometer kletterte auf 28 °C. Dazu kam noch der Weg, der nun bergauf führte. Dies war wohl auch der Grund, warum einige der Teilnehmer ins Schwitzen gekommen sind. Kurz vor unserem Zwischenziel bot sich auf einer Bergwiese ein grandioser Blick über Stützerbach und den Thüringer Wald …
Nach dem Queren der Straße ging es weiter zur Hirtenwiese, wo unzähligen Sitzgelegenheiten zur einer weiteren Rast genutzt wurden. Diese war auch nötig, sollte doch der Aufstieg zum Kickelhahn folgen. Aber die Aussicht oben entschädigte für die Strapazen.
Nun ging es vorbei am Goethehäuschen und den Hermannstein zurück ins Tal nach Manebach. Dort lud der ehemalige Bahnhof mit seinem Steak House zu einer Stärkung der Wanderer an einer eigens decketen Tafel.
Wieder ein gelungener Tag, auch wenn das Wetter zum Ende der Wanderung nicht mehr das Level des Tages halten konnte.
Auf dem oberen Berggrabenweg …
Da nimmt man einmal „Heimaturlaub“ und es geht schief: Gestern habe ich die Wandergruppe etwas früher verlassen und konnte so einen Bus und damit auch die Bahn früher erreichen, damit der Anschluß zum ICE auch klappte. Nur heute morgen funktionierte es nicht: Mit dem Öffnen der Tür des verspäteten ICE sah ich meinen Zug nach Ilmenau abfahren. Sofort den Wanderleiter informiert und der Ehrgeiz war geweckt, nicht abzukürzen, sodern nachzulaufen – GPS-Track war schließlich vorhanden.
Endlich am Bahnhof Ilmenau Bad angekommen, ging es flink zum Start der Wanderung und ich sah eine Wand vor mir, die nun ohne „Gegner“ zu bewältigen war. Nach einer gefühlten Ewigkeit oben angelangt, musste man sich einfach befreien und so wurde der Weg – nun ohne große Höhenänderungen – flux weiter verfolgt. Sicherlich war die Strapaze zum Beginn, aber auch der Einfluß des Taktgebers verantwortlich, dass es nicht lange dauerte bis ich auf eine Truppe rastender Wanderfreunde traf. Nach einer kurzen Begrüßung ging es sofort weiter – ich hatte ja in Erfurt genug Zeit um Kraft zu sammeln …
Eine erste größere Pause gab es am Abstieg zum Ratssteinbruch. Wer sich kräftig genug fühlte, wagte hier den Abstieg – und natürlich auch den Weg zurück. Am Endes des Waldweges erreichten wir den oberen Teil von Manebach, der flinken Schrittes in der gewöhnten Wanderkleidung hinter uns gelassen werden konnte. Am Ortsende öffnete sich das Tal mit einem wunderschönen Ausblick – der Regen der letzten Nacht war Geschichte und der Himmel zeigte nur wenige Wolken. Der ideale Ort für die Mittagsrast und dafür war das Hexenhäuschen nicht weit entfernt eine gute Wahl …
Der Weg führte weiter durch den Thüringer Wald und bot unzählige Male Ausblicke auf die andere Talseite. Diese war uns von der vortägigen Wanderung über den Kickelhahn nicht unbekannt. Auch unser Wandermittelpunkt am Meyersgrund kam des öfteren in Sichtweite und bot so die Möglichkeit für eine Abkürzung. Mancher Teilnehmer nutze die Chance um neue Kraft für den letzten Tag zu sammeln. Aber auch das Hauptfeld kam über mehrere Schleifen pünktlich zum geplanten Wanderende wieder am Campingplatz an.
Hier bot der Konferenzraum die ideale Location um schon erste Filmbeiträge der vergangenen Wanderung zu schauen, bevor das leckere Mal von Grill des Platzes verzehrt werden konnte …
Auch wenn man merkte, dass die TNT zu Ende geht und uns einige Teilnehmer bereits verlassen haben: Genauso perfekt geplant wie zu Beginn – selbst das Wetter passte.
Rund um die Talsperre Hayda …
Der letzte Wandertag steht an und die meisten der Gäste werden danach die Heimreise antreten. Da heist es Sachen packen und die „echten“ Camper räumen die Ausrüstung wieder zusammen. Daher war heute auch viel mehr Kapazität auf dem Parkplatz am Start notwendig, denn die Zeit der Fahrgemeinschaften war vorbei …
Die Wanderung heute stand daher auch im Zeichen der Entspannung: Einmal rund um die Talsperre Hayda waren kein großen Höhenunterschiede zu erwarten, dafür aber erholsame Pausen direkt am Wasser, die zu einem Bade einladen sollten. Los ging es um 11, nachdem diesmal alle Teilnehmer ohne Verspätung eingetroffen waren. Der Regen war vorbei und die Temperaturen waren geeignet, gleich am Start die Wanderkleidung anzulegen. Der Weg führte entlang einer Bucht, der auch einige mutige Teilnehmer zu einer nassen Abkürzung verleitete. Der Rest der Gruppe nahm den Weg am Ufer. Aber es dauerte nicht lange bis die Gruppe zur ersten großen Rast wieder vereint war und die Bademöglichkeit wurde gern genutzt.
Nach der Stärkung und Abkühlung ging der Pfad weiter immer am Ufer entlang bis zum letzten Ausläufer des Stausees und nach einer kurzen Strecke durch den umgebenden Wald wurde die Autobahn A71 unterquert um zum nächsten Pausenplatz mit einem Ausblick zum Stausee und der Schnellstraße zu gelangen.
Die weitere Strecke ging über barfußfreundliche Wege wieder zurück zum Stausee – diesmal aber nicht unter der Autobahn sondern darüber hinweg, einer Grünbrücke sei Dank. Die Auswertung der Fotos der Wildkamera wird das Personal sicherlich vor einige Probleme stellen, wenn die langen Wege der einzelnen Individuen so weit weg von ihren eigentlichen Siedlungsgebieten zu erklären sind …
Ein Blick auf die Uhr und den Kilometerzähler lies den Wanderleiter dann entscheiden, eine kleine Abkürzung zu wählen und den Weg zurück zum Wasser einzukürzen. So blieb am Ende noch einmal Zeit für eine größere Rast direkt am Wasser bevor die letzten Meter zurück zum Parkplatz starteten …
Nach der Verabschiedung einiger Teilnehmer ging es für den größten Teil der Mannschaft zur Einkehr nach Martinroda in die Gaststätte „Zum Veronikaberg“ – selbst Schlussläuferin Ebby musste nicht draußen warten, sondern bekam das eine oder andere Leckerli. Diese letzte Einkehr nutzen die Teilnehmer auch, um sich für die – wie auch schon in den Vorjahren – super Organisation der TNT bei Andreas zu bedanken.
Mein persönliches Resümee …
Man kann es kaum glauben: Dies war nun schon die fünfte Ausgabe der TNT – und sicherlich werde ich auch bei der sechsten Ausgabe dabei sein – so Andreas sich weiterhin dieser Aufgabe gewachsen sieht ( woran ich keine Zweifel habe 😉 ). Besonders schön finde ich bei der TNT, dass immer ein neuer Teil des Freistaates besucht wird und dieses Jahr gab es die Besonderheit, dass auch einmal ein Kurzbesuch bei Freunden eingebaut wurde. Auch wenn nicht geplant, fand ich den „echten“ Ruhetag genau zur Halbzeit der Wanderwoche besonders passend: Keine Wanderung, keine Radtour und auch keine Kultur: Einfach mal abschalten und entspannen – ich würde allen Organisatoren ans Herz legen, diese Idee in Zukunft planmäßig ins Programm aufzunehmen. Andreas ist das ganze Jahr unterwegs, um Wanderwege zu erkunden und den Teilnehmern eine umfangreiche Vorbereitung zukommen zu lassen. Und nicht nur die Wanderungen selbst stehen dabei auf dem Programm, auch die Unterkunft wird organisiert und jeden Abend eine Einkehr nach der Tour, die nicht nur qualitativ ansprechend ist, sondern auch das Reisebudget nicht unnötig belastet.
Meine Fazit: Andreas mach‘ weiter so – nach der TNT ist vor der TNT !
Soviel zur Wanderung aus Thüringen, mal sehen, von wo ich mich demnächst melde,
euer Erik
Kurzes Nachwort …
Wie den Berichten von Martin zu entnehmen ist, bin ich während der Wanderungen des öfteren mal abseits der Strecke unterwegs, um nach irgendwelchen Film- oder Tupperdosen zu suchen. Während der Wanderwochen war ich mit dieser Ablenkung nicht alleine und auch einige weitere Teilnehmer haben mir geholfen – oder ich ihnen. Daher mein Dank an alle Nichteingeweiten für das Verständnis für eventuelle ungeplante Pausen. Insgesamt war die Woche wieder erfolgreich: 71 Funde, drei virtuelle Anstecker und die erfolgreich abgeschlossne Sommeraufgabe.
Ich war zum ersten Mal dabei, leider nur einen Tag (Werraquelle).
Hat mir sehr gut gefallen. Musste leider kurzfristig abreisen. Nächstes Jahr gerne wieder.
Vg Arno