Liebe Wanderfreunde,

viel habe ich bereits vom Campingplatz am RĂ€tzsee gehört, seien es Geschichten von gefĂŒhrten Nacktwanderungen, den beiden freundlichen Besitzern oder von Erik, der jedes Jahr ĂŒber Christi Himmelfahrt seinen Urlaub auf dem FKK-Campingplatz verbringt und dieses Jahr davon schwĂ€rmte, sich erst nach mehreren Tagen wieder in die viel zu engen Klamotten zwĂ€ngen zu mĂŒssen.

Es wird Zeit, dem auf den Grund zu gehen und einmal selbst die Erfahrung „Camping am RĂ€tzsee“ zu machen – dies sollte auch zugleich mein erster Campingausflug mit Zelt, Isomatte und Schlafsack sein đŸ• â€Š

Inhaltsverzeichnis

Anreise: Die, in der es mein erstes Mal sein wird â€Š
1. Tag: Die, in der ich eine Frierkatze bin â€Š
2. Tag: Die, in der ich ein Held bin â€Š
3. Tag: Die, in der es echt stĂŒrmisch wird â€Š
Abreise: Die, vor dem nĂ€chsten Mal ?

Die, in der es mein erstes Mal sein wird â€Š

Erik entschied sich bereits ein paar Tage zuvor nach Dohna zu fahren, so dass wir vor unserem Campingurlaub noch die Praga Astronomica besuchen konnten, ein Geocaching-Mega-Event, welches sich ganz der Astronomie widmete. Am Montag, den 2. September 2019 sollte es dann in Richtung Campingplatz, mit einem kleinen Umweg ĂŒber Leipzig gehen, da Erik noch einige Kleinigkeiten benötigte. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Netto konnte unsere Reise endlich starten – nĂ€chstes Ziel: RĂ€tzsee â€Š

Auf dem Weg kamen wir natĂŒrlich an etlichen Geocaches vorbei, weshalb es nicht verwunderlich war, dass wir einen kurzen Zwischenstopp einlegten ( die Beine muss man sich sowieso ab und an vertreten ), bevor wir nach gut sechs Stunden Fahrt unser Ziel erreichten. Bei der Ankunft am Tor meinte Erik, dass es einfacher wĂ€re, wenn ich die Anmeldung vorzeigen wĂŒrde – die versammelten Mitarbeiter am Haupteingang staunten nicht schlecht, als ich einfach nackt aus dem Auto sprang. Als sie mich versuchten in die „Irre“ zu fĂŒhren, wo denn unser Stellplatz sei, erwiderte ich einfach, dass „ich einen Stammgast dabei habe, der weiß, wo er hin muss“. Nachdem die Mitarbeiter Erik sahen, meinten sie nur spaßig: „Ach der, na da ist gut“ đŸ˜„.

Da Erik die unzĂ€hligen Male zuvor allein an den RĂ€tzsee fuhr und mich bereits vor der SĂ€chsischen Nacktwanderwoche fragte, ob ich einmal mitkommen wĂŒrde, entschied er sich nicht nur mich ins Boot zu holen, sondern auch AndrĂ©, den ich ebenfalls in Sachsen das erste Mal kennenlernte. NatĂŒrlich ist er – wie Erik – passionierter Geocacher. Als wir am Stellplatz ankamen sahen wir, dass AndrĂ©’s Zelt bereits aufgebaut war â€Š

Kurze Zeit spĂ€ter stand auch Erik’s Dachzelt, so dass ich mir nur noch einen Kopf machen musste, wie ich mein â€Š Ă€hhh Erik’s geliehenes Zelt aufgebaut bekomme. Wenige Minuten spĂ€ter stand auch dieses und wir konnten den Grill anfeuern und den Grillmeister bei der Arbeit beobachten đŸ„©.

Praktisch war, dass Erik nicht nur ein Dachzelt, sondern auch diverse Planen und eine Markise sein Eigen nennt, so dass in Windeseile das Vorzelt aufgebaut werden konnte â€Š

Bei angenehmen knapp 15 Grad genossen wir so den Abend und die sternenklare Nacht – sie sollte fĂŒr einige Probleme sorgen, denn mein Schlafsack wies lediglich eine Komforttemperatur von 10 Grad auf. Schlafen bei kĂŒhlen Temperaturen ist da eher unangebracht und so entschied ich mich, in der zweiten Nacht zum erstem Mal seit langem wieder Klamotten anzuziehen. Die erste Nacht ohne Klamotten war einfach zu kalt und zwang mich zu oft in Richtung ToilettenhĂ€uschen đŸ„¶.

Die, in der ich eine Frierkatze bin â€Š

FĂŒr den ersten Tag versprach uns Erik eine Wanderung um den See – gute 25 Kilometer sollten es am Ende werden. Leider blieb die Temperatur dabei hĂ€ufig im Bereich von knapp 17 Grad, bei leichtem Wind, so dass es mir lange Zeit wĂ€hrend der Wanderung zu kalt war. AndrĂ© und Erik schien dies weniger zu stören und am Ende des Campingplatzes war auch AndrĂ© bereit fĂŒr eine Nacktwanderung, welche uns zunĂ€chst ĂŒber eine feuchte Wiese entlang vereinzelter BĂ€ume fĂŒhrte, die den See umschlossen. Wenige Minuten spĂ€ter erreichten wir den Wald, bei nach wie vor bewölktem Himmel – dies sollte auch am Peetscher Teerofen so bleiben.

Der Peetscher Teerofen lockte uns natĂŒrlich wegen seines Caches an diesen Ort, bevor es in Richtung der Fleether MĂŒhler zur Wanderpause ging. ZunĂ€chst entschieden wir uns, unter freiem Himmel jene Wanderpause zu vollziehen, doch Petrus schien etwas dagegen zu haben und zwang uns mit dem einsetzenden Regen unter dem Dach Platz zu nehmen. Da Erik dieses kleine Event organisierte, war natĂŒrlich auch Stephan, der Rucksackwanderer wieder mit von der Partie. Wie wir es von ihm gewohnt sind, wollte er sich natĂŒrlich nicht von seinen Klamotten befreien – er ist eben in einem schwierigen Alter đŸ˜‚ â€Š

Jede Wanderpause kennt einmal ihr Ende und nach einer deftigen Mahlzeit und dem Besuch aus Bayern entschieden wir uns unsere Wanderung fortzusetzen – fehlten doch noch einige Kilometer, bis wir wieder am Campingplatz ankommen sollten. Knapp zwei Stunden nach unserer Wanderpause gingen wir am alten Campingplatz „C26“ auf Spurensuche, welcher Anfang der 1990er Jahre nach einer bewegten Geschichte aufgegeben wurde. Heute finden sich nur mehr Erinnerungen, wie zum Beispiel der MDR-Reportage „Der schönste Sommer meiner Kindheit“ zu entnehmen ist:

Nackt, ungezwungen und frei â€“ so fĂŒhlte sich Volker Zottmann als 15 JĂ€hriger auf dem FKK Campingplatz C26 am RĂ€tzsee. 1966 verbrachte er dort den schönsten Sommer seiner Kindheit. Die Ferien damals beeindruckten ihn so sehr, dass er immer wieder kam â€“ mindestens jeden Sommer – fast 40 Jahre lang â€“ erst mit seinen Eltern, dann mit seiner Freundin und spĂ€teren Frau Reimonde â€“ sogar noch mit seinen Kindern und Enkelkindern. Heute ist er zurĂŒckgekehrt an den Ort, an dem er so glĂŒcklich war !

Der FKK Campingplatz C26 am RĂ€tzsee war ein echter Geheimtipp. Wasserwanderer entdeckten Ende der 50 Jahre das versteckte Ufer und schlugen dort ihr Zelt auf. Nach und nach kamen immer mehr FKK-Fans wie die Zottmanns.
Der FKK Campingplatz C26 wurde von der Gemeinde Waren nur geduldet. So waren die Camper ganz auf sich allein gestellt. Es gab keinerlei Infrastruktur â€“ nicht mal richtige sanitĂ€re Anlagen. Diese UmstĂ€nde aber ließen die Gemeinschaft eng zusammenwachsen. Ein Campertraum â€“ ganz pur, in der Natur, ungestört und ungezwungen.

Obwohl die Idylle auch ihre TĂŒcken hatte: vor allem in der Versorgung. Schon Wochen vor dem Urlaub wurden Gulasch und Rouladen, Marmelade und Obst in GlĂ€ser eingekocht, haltbare und hitzebestĂ€ndige Lebensmittel gehamstert. So viel, wie möglich, wurde im Trabi mitgenommen. Denn vor Ort war es nicht so einfach, Lebensmittel zu ergattern. Nur in Mirow, etwa 10 Kilometer vom Campingplatz entfernt, gab es den kleinen Laden von Kaufmann Dinse. FĂŒr die Camper war er immer der Retter in der Not.

Heute gibt es den C26 nicht mehr. Was bleibt sind die Erinnerungen und die Reste alter GebĂ€ude, welche nun der rauen Natur ausgesetzt sind â€Š

Vom C26 dauerte es noch knapp eine Stunde, bis wir endlich unseren Zeltplatz erreichten, doch zuvor erkundeten wir noch das Ziel des kommenden Tages: Eine BrĂŒcke, die ĂŒber einen Kanal fĂŒhrte und an der einst ein Geocache festgemacht war. Erik erklĂ€rte uns, dass der folgende Weg durch ein Moor fĂŒhren wĂŒrde, welches auch Teil der gefĂŒhrten Nacktwanderungen vom RĂ€tzsee ist. Da das Wetter allmĂ€hlich besser wurde ( alternativ der Wind auch nur etwas nachließ ) entschied ich mich wĂ€hrend des Weges zur BrĂŒcke die Klamotten in den Rucksack zu verstauen â€Š

Es zeigte sich, dass es doch nicht so verkehrt war, das große Stativ zur Wanderung mitzunehmen, denn so konnte ich ein wesentlich besseres Foto auf den digitalen Film bannen. Von der BrĂŒcke ĂŒber den Kanal, sollte uns ein Holzweg durch das – bereits erwĂ€hnte – Moor fĂŒhren, ehe wir an einer Wiese ankamen, von wo aus es nur noch weniger als einen Kilometer bis zum Campingplatz am RĂ€tzsee war.

Die, in der ich ein Held bin â€Š

Am zweiten Tag wagten wir uns aufs Wasser, dafĂŒr entschied sich Erik, sein Stand-Up-Paddle, sowie sein Sit-On-Top einzupacken, die am Vormittag sogleich aufgeblasen wurden. Da wir allerdings noch einige Lebensmittel benötigten, entschieden sich AndrĂ© und Erik einkaufen zu fahren, wĂ€hrend ich die Zeit auf dem Campingplatz verbrachte und etwas mit der App „Skyflow“ experimentierte â€Š

Herausgekommen ist eine halbstĂŒndige Zeitrafferaufnahme vom Pier, welche aus Vorbereitung fĂŒr den Abend dienen sollte, denn Ziel war es, einen Sonnenuntergang in vielen tausenden Einzelbildern festzuhalten.

Nach diesen ersten Erkenntnissen, vergingen nur wenige Minuten, bis AndrĂ© und Erik vom Einkaufen zurĂŒckkamen und wir uns so mit dem Aufblasen der Boote beschĂ€ftigen konnten. Dabei gab es einiges zu beachten, da ich Erik’s Sit-On-Top bekam, wĂ€hrend er mit seinem SUP unterwegs sein wĂŒrde. Doch zuerst wollte Erik sehen, wie ich ins Wasser falle, denn ich wollte auch einmal SUP fahren und sehen, wie oft ich mich ( unfreiwillig ) ins Wasser begebe, nachdem er erzĂ€hlte, dass es besser wĂ€re, etwas in Richtung des tieferen GewĂ€ssers zu gehen, da dem ersten Aufstieg ein Fall ins Wasser folgen wĂŒrde â€Š

Nun ja â€Š ich sollte Eriks Wunsch erfĂŒllen, doch erst nachdem ich aufgestiegen war, eine kleine Runde auf dem See drehte und irgendwie ein paar Probleme beim Wenden hatte. Also kurz aufs SUP gekniet und eine Kehrtwende vollzogen, bevor ich mich wieder aufrichtete, um die letzten Meter zurĂŒck zu Erik und AndrĂ© zu fahren – ich kann somit sagen, dass ich trockenen Oberkörpers gestartet bin und genauso wieder ankam. Ich bin eben ein Held, wie Erik meinte đŸ˜„.

AndrĂ© wollte zunĂ€chst nicht aufs SUP aufsteigen, so dass wir uns entschieden, bis zur BrĂŒcke vom Vortag zu paddeln, welche in der NĂ€he des Campingplatzes war. So stiegen wir in unser SUP, SOT und ins Schlauchboot und starteten unsere Paddeltour – AndrĂ© schien allerdings einige Probleme zu haben, so dass er regelmĂ€ĂŸig Zick-Zack fuhr. Auf dem See sollte dies kein Problem darstellen, doch im engen Verbindungskanal entschieden wir uns AndrĂ© zu lotsen, bevor Erik meinte, es wĂ€re besser, wenn ich ihn ins Schlepptau nehme – so wurde sein Seil vom Schlauchboot an mein SOT angebunden und es konnte weiter gehen. Nun allerdings auch fĂŒr mich im Zick-Zack, was AndrĂ© versuchte zu korrigieren.

An der BrĂŒcke angekommen, legten wir eine kurze Pause ein, bevor es zurĂŒck ging. Diesmal sollte Erik der „GlĂŒckliche“ sein und AndrĂ© an sein SUP ankoppeln, wĂ€hrend ich den Auftrag bekam mit etwas Tempo in Richtung des Campingplatzes zu paddeln, um diese Abschleppaktion festzuhalten â€Š

Schön, wie AndrĂ© sich entspannen konnte – was ihn allerdings nicht von Erik’s SUP fern hielt. AndrĂ© war allerdings nicht ganz so mutig wie ich und blieb lieber auf allen Vieren. So durfte ich es nochmal versuchen und blieb auch diesmal wieder trocken. Spaß gemacht hat es auf jeden Fall đŸ˜ƒ.

Inzwischen wurde es Nachmittag und Zeit fĂŒr ein kurzes Vesper, bei Pfannkuchen, Tee und heißer Schokolade. fĂŒr mich zusĂ€tzlich die Gelegenheit, das Stativ noch einmal aufzustellen und den Verlauf der Wolken festzuhalten – die nĂ€chste Zeitrafferaufnahme wurde fĂ€llig, mit einer Dauer von gut zweieinhalb Stunden â€Š

Mit dieser Aufnahme nÀherte sich auch der zweite Tag dem Ende, denn wir entschieden uns, es nach dem ausgedehnten Vesper etwas ruhiger angehen zu lassen.

Die, in der es echt stĂŒrmisch wird â€Š

Tag 3. Nach dem FrĂŒhstĂŒck hieß es fĂŒr AndrĂ© die Zelte abbrechen, denn sein Urlaub sollte heute ein Ende finden – dennoch war es sehr schön, dass er uns die Tage Gesellschaft leistete.

FĂŒr Erik und mich sollte es nach dem FrĂŒhstĂŒck zu einer Wanderung mit Ziel Wesenberg gehen, bei anfangs recht gutem Wetter, entschied ich mich die Klamotten komplett im Rucksack zu verstauen. So schritten wir mutig die Waldwege entlang, bei Temperaturen knapp um die 20 Grad, hin-und-wieder trauten wir uns dabei auch zu, einige Wege barfuß zu erkunden – der Waldboden und die vielen sandigen Waldwege boten sich dafĂŒr auch bestens an ( besser als eine Runde mit dem Rad zu drehen ). So entstand auch folgendes Foto von Erik â€Š

Der wunderschöne Kiefernwald tat sein Übriges, um zu diesem besonderen Foto beizutragen. Je weiter wir in Richtung Wesenberg kamen, um so stĂ€rker wurde auch der Wind – schlecht fĂŒr mich, bin ich doch seit dem ersten Tag eine kleine „Frierkatze“, wie Erik mich humorvoll bezeichnete. Erik schien der Wind weniger zu stören, so dass wir uns unaufhaltsam in Richtung der Kleinstadt mit einer langen Geschichte begaben.

WĂ€hrend dieser Wanderung kamen uns auch erste Ideen, ob man nicht einmal am RĂ€tzsee ein paar Naturistentage veranstalten könnte. Als möglicher Termin wurde das Pfingstwochenende im Kalender vorgemerkt. Als mögliches Programm wurden die beiden Wanderungen auserkoren, sowie eine Paddelrunde auf dem See – alles ohne Probleme machbar, bietet doch der RĂ€tzsee auch Kanus und SUPs zur Ausleihe an. Das Gebiet ist – wie bereits erwĂ€hnt – ideal fĂŒr BarfußlĂ€ufer, also stĂŒnde auch dem nichts im Weg. Ich werde mich Erik sicherlich wieder anschließen, wenn er nĂ€chstes Jahr zu Pfingsten den RĂ€tzsee als Reiseziel festlegt.

Wenn ihr dabei sein wollt, so haltet euch einfach mal Pfingsten frei und organisiert euch in der Zwischenzeit ein Zelt, Isomatte und Schlafsack. NĂ€here Informationen ( und ob das Event stattfindet ) werden wir euch rechtzeitig mitteilen und in unserem NacktivitĂ€ten-Kalender veröffentlichen. Wenn ihr euch den Link zu den einzelnen Bildern anseht, werdet ihr feststellen, dass wir uns auch schon eine AbkĂŒrzung ĂŒberlegt haben đŸ˜‰.

Wenige Augenblicke vor Wesenberg entstand dann noch ein Foto der beiden Wanderer – gut, dass ich wĂ€hrend dieser Wanderung mein großes Stativ im Equipment hatte â€Š

Kurz vor Wesenberg hieß es dann die Klamotten aus dem Rucksack zu holen, wollten doch einige kleinere Besorgungen fĂŒr die RĂŒckkehr und einige Geocaches gehoben werden. In Wesenberg wurde der Wind dann allmĂ€hlich etwas stĂ€rker und dazu gesellte sich noch ein leichter Niederschlag – also begaben wir uns mit einem Eis in der Hand in ein nahes Wohngebiet und warteten die kleine Laune von Petrus ab, bevor wir unsere Wanderung fortsetzten.

Von Wesenberg waren es noch einige Kilometer bis zum Campingplatz, dazu mussten wir zunĂ€chst einen HĂŒgel hinauf, auf dem wir die volle KĂ€lte des Windes zu spĂŒren bekamen. Selbst mit Klamotten war es anfangs zu kalt, doch auf der Spitze angekommen, ging es zurĂŒck in den Wald, wo die vielen BĂ€ume uns ausreichend Schutz boten, so dass wir die Klamotten wieder fallen lassen konnten.

Nach gut einer Stunde erreichten wir schließlich den Haupteingang des Campingplatz, an dem wir von einem abreisenden Camper begrĂŒĂŸt wurden. Nach kurzem Plausch und – fĂŒr ihn – um eine Erfahrung reicher, dass man am Campingplatz auch nacktwandern kann, wĂŒnschten wir ihm eine gute Heimreise. Am AnmeldehĂ€uschen sorgten wir wieder fĂŒr einige fröhliche Blicke unter den Mitarbeitern – zeigten wir ihnen doch, dass es keines gesonderten Nacktwanderpfades bedarf đŸ˜‰.

Da das Wetter gegen Abend zusehends schlechter wurde, entschieden wir uns, das Vorzelt, sowie weitestgehend alle Aufbauten abzubauen, um am nĂ€chsten Tag frĂŒhestmöglich zu starten. Einige andere Camper zogen es da lieber vor ihre Zelte sofort abzubrechen und die Campingsaison fĂŒr dieses Jahr als beendet zu erklĂ€ren.

Die, vor dem nĂ€chsten Mal ?

Der vierte Tag sollte zugleich der Tag unserer Abreise sein. Somit gingen drei unvergesslich schöne Tage zu Ende, auch wenn das Wetter an manchen Tagen etwas „eigensinnig“ war. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, nachts auch einmal Kompromisse einzugehen und nicht um jeden Preis nackt zu schlafen – alternativ könnte ich mir auch eine zusĂ€tzliche Decke einpacken, welche ĂŒber den Schlafsack gelegt wird.

Auf dem RĂŒckweg wurde natĂŒrlich nochmal in der NĂ€he von Wesenberg angehalten, um IDentity in einen Smiley zu verwandeln, dabei entstand auch folgendes Foto von Stephan, mit der gefundenen Dose „in seinen HĂ€nden“ 


Die letzte Nacht, bevor es fĂŒr mich wieder nach Hause ging, sollte ich in ThĂŒringen verbringen – um genau zu sein bei Erik’s Mutter. Auch an jenem Freitag wurde nochmal der Grill angeworfen und Erik durfte den Grillmeister spielen đŸ—. Dazu gab es leckeren Kartoffelsalat von seiner Mutter, sowie einen kleinen grĂŒnen Salat đŸ„—.

Abschließende Worte

Mein erstes Mal Camping und mit einem Stand-Up-Paddle unterwegs. Mein erster Ausflug an den RĂ€tzsee hat mir richtig gut gefallen, so dass ich gern wieder dabei sein werde, wenn Erik mich fragt, ob ich mit an einen der besten FKK-CampingplĂ€tze Deutschlands kommen möchte. Ich kann nur so viel sagen: Kommt einfach mal vorbei und schaut euch den wunderschönen Campingplatz an, die Dauercamper sind, wie die Mitarbeiter allesamt freundlich, ebenso haben die Besitzer stets ein offenes Ohr – daran können sich einige CampingplĂ€tze eine Scheibe abschneiden.

Unsere Idee, eine kleine Ausgabe der Naturistentage zu veranstalten, werden wir auf jeden Fall weiterverfolgen und uns hierfĂŒr auch mit den Besitzern absprechen. Was kann es besseres geben, als die Landschaft um den See herum zu erkunden, ganz ohne auf feste Wege fixiert zu sein ? NatĂŒrlich sollte jeder Naturist immer eine Notbekleidung im Rucksack mit sich fĂŒhren, denn auch in dieser Region lĂ€sst es sich nicht vermeiden, durch kleinere Dörfer oder StĂ€dte zu laufen. Wer allerdings nur eine kleine Runde im Wald wandern möchte, der kann es – Erik gleichtun – und jeden Morgen eine kleine fĂŒnf Kilometer Runde durch den Wald laufen um etwas warm zu werden.

Was die fotografische Sicht der Dinge angeht: Schaut selbst, denn am Ende des zweiten Tages entstand diese Zeitrafferaufnahme vom Sonnenuntergang am See â€Š

Ich kann Erik nur vielmals danken, dass er mich mitgenommen hat und hoffe, dass wir auch in Zukunft an den RĂ€tzsee fahren werden.

Wir danken Erik fĂŒr diese außergewöhnlichen Tage,
dein André und dein Martin

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Über Martin

NatĂŒrlich. Nackt. Frei. Seit Sommer 2015 haben diese drei Worte einen neuen Lebensweg fĂŒr mich geprĂ€gt. Ich war es leid, immer wieder die richtigen Klamotten in Schuh- oder BekleidungsgeschĂ€ften zu finden, nur um sie nach meiner nĂ€chsten Wanderung in die Waschmaschine werfen zu können. Der Bibel zufolge wurde der Mensch nackt von Gott erschaffen - wir sehen dies sogar heute bei jeder Geburt, dass niemand mit einer MĂŒtze geboren wird. Aber warum sollten wir Kleidung wĂ€hrend einer Wanderung tragen ? Schließlich sind wir ein Teil der Natur und je mehr wir den Kontakt mit dieser erfahren, um so eher sind wir gewillt diese zu schĂŒtzen. FĂŒr mich ist es daher wichtig, dass ich nicht nur meinen eigenen Körper der Natur aussetze, sondern dass meine Umwelt um mich herum geschĂŒtzt wird 


4 Kommentare

  1. Martin, ich war auch dieses Jahr am RĂ€tzsee und kann das nur bestĂ€tigen was du im Bericht geschrieben hast. Der FKK-CP ist fĂŒr mich auch einer der besten in Deutschland. Ich werde versuchen vom 29.05. bis 02.06.2020 zur MNT dabei zu sein.
    LG Torsten

  2. Sehr schön geschrieben. Man könnte glatt meinen, man war dabei

    😁

    Gruß AndrĂ©

  3. Martin, das hat Du schön geschrieben. Ich war auf dem CP an der Fleether MĂŒhle und bin auch da nackt durch den Wald geradelt und gewandert. Mit dem Paddelboot habe ich eine Runde von ca. 15 km gefahren. Teilweise dachte ich, ich fahre durch den Urwald und bin ganz alleine, was echt schön war. NatĂŒrlich bin ich das ganze nackt gefahren auch durch die Schleuse. Dein Bericht hat mir Lust gemacht zu Pfingsten am RĂ€tzsee aufzutauchen. Gruß Hans Peter

  4. Danke Martin fĂŒr diesen tollen Bericht. Aufgrund dessen hab ich einen Aufenthalt da gebucht Juli August. Uch hoffe ihr versteht das ich dann nicht auch bei euch mitkann.
    Aber der Bericht hat mich richtig gut gefallen wandern baden sup will ich auch machen.
    Evtl bin ich auch pfingsten dabei. Auf jeden fall hat mir dein Bericht tolle Anregungen gebracht. Lg gerhard

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