Liebe Radelfreunde,
gut zweieinhalb Jahre schreibe ich jetzt schon Berichte für unsere Webseite, dabei sind unzählige Wanderberichte und auch zwei Radelberichte zum World Naked Bike Ride in Dresden entstanden, doch bisher gab es in der ganzen Zeit noch keinen einzigen Radelbericht zur Radtour nach Dolní Grund in Tschechien. Es ist ja nicht so, dass wir nur selten hinfahren, allein letztes Jahr waren wir sieben Mal im Restaurant an der Elbe. Es wird also mehr als Zeit, diese Lücke zu füllen …
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Startpunkt war wie immer der Elbanleger der Sächsischen Dampfschifffahrt in Pirna und nach kurzer Begrüßung ging es auch schon wenige Minuten vor 10 zum ersten Ziel: Dem Gasthaus in Obervogelgesang. Allerdings nicht um einzukehren, sondern für einen Fototermin, denn vor gut zwei Tagen wurde ich erneut von der Sächsischen Zeitung angefragt, ob wir an einem kleinen Interview mit Blick auf die Wanderwoche interessiert sind. Dabei sollte speziell die diesjährige Internationalität im Vordergrund stehen, sowie die üblichen Fragen zum Nacktwandern. Alles was dafür fehlte, war ein Foto und dies sollte ein Fotograf aus Kamenz auf’s digitale Negativ bannen. Da weder Andreas, noch Torsten auf das Foto wollten, blieben nur Manne, Wolfgang und meine Wenigkeit übrig …
Zunächst wollten Andreas und Torsten ihre „Unterhopfung“ am Biergarten in Obervogelgesang stillen, aber der Wirt ließ es eher gemütlich angehen, womit die beiden sich entschieden ihre Räder zu schnappen und in Richtung Stadt Wehlen zu fahren, um Albert abzuholen. Derweil warteten wir auf den Fotografen, der mich allerdings mehrfach kontaktierte und im Stau in Pirna feststeckte – letztendlich sollte er über Stadt Wehlen den Weg zu uns finden, weshalb wir uns entschieden, ihm entgegen zu fahren.
Auf dem Weg nach Stadt Wehlen erblickte ich plötzlich sein Auto und wir konnten die „Wanderfotos“ in Szene setzen. Kurz nach der Fotosession rief auch schon Torsten an, dass sie weiter nach Kurort Rathen gefahren sind, um eine erste Pause einzulegen und ihre „Unterhopfung“ zu mildern. Also gaben Manne, Wolfgang und ich Gas, so dass wir nach knapp einer viertel Stunde etwas durchgeschwitzt in Rathen ankamen …
Dank zahlreicher Wolken und immer wieder aufziehender Böen, war es während dem ersten Teil der Radtour allerdings nicht möglich nackt zu fahren. So konnten wir uns auch bequem in Rathen die Zeit vertreiben.
Doch jede Pause hat bekanntlich irgendwann ein Ende, also sollte es weiter in Richtung Königstein gehen. Da wir in Rathen zweimal die Schranken der Elbtalstrecke passieren müssen, vernahm ich auf Höhe der Felder an der Elbe, dass die zweite Schranke die Durchfahrt verzögerte – perfekt, um das Getreidefeld am Radweg zu fotografieren …
Irgendwann öffnete sich aber auch diese Schranke und so ging es über den Ort Strand nach Königstein, über das Kopfsteinpflaster am Elberadweg in Königstein, weiter nach Bad Schandau. Bis kurz vor Königstein begleitete uns das Schiff „Viking Astrild„, sobald wir eine Pause einlegten ( oder uns eine Schranke diese auferlegte ), zog es an uns vorbei, bis wir die Pause beendeten und davon ziehen konnten. Natürlich erblickten wir auch die Schiffe der Sächsischen Dampfschifffahrt, namentlich den PD Kurort Rathen beim Start in Pirna und den PD Pirna in Kurort Rathen.
Durch Königstein sollten wir auf der Hinfahrt nur durchfahren, so dass es weiter nach Bad Schandau, in Richtung Krippen ging. Da das Wetter zusehends besser wurde, entschied ich mich hin und wieder für ein Foto kurz anzuhalten, so entstand auch das Panorama mit Blick auf Bad Schandau und die Toskana-Therme …
Es sollte aber nicht das einzige Panorama bleiben, was in den nächsten Minuten entstehen sollte, denn kaum waren wir in Krippen angekommen, legten wir erneut eine Pause gegenüber der Sieben-Brüder-Häuser ein …
Bis zur deutsch-tschechischen Grenze sollte es nicht mehr weit sein, also ging es nach erneuter Pause weiter – immerhin waren wir schon etwas mehr als zwei Stunden unterwegs.
So näherten wir uns unaufhörlich der Grenze, in Krippen ging es an den Restaurants an der Elbe vorbei, dem Radweg über zahlreiche Brücken entlang, vorbei an unzähligen Aussichtspunkten, an denen man die Schönheiten der Sächsischen Schweiz bewundern kann. In Schmilka-Hirschmühle angekommen ( genauer wäre eigentlich nur Hirschmühle, der den Ort Schmilka auf der rechten Seite der Elbe mit einer Fähre verbindet ), erblickten wir auch schon das ehemalige Grenzgebäude auf der anderen Seite an der Elbe, welches seit dem Beitritt der Tschechischen Republik zur Europäischen Union am 1. Mai 2005 leer steht.
Bis wir auf der links-elbischen Seite die Grenze passieren sollten, würde es noch eine Weile dauern, so kamen wir noch am Bahnhof Schöna vorbei, mit Blick auf den kleinen Ort Hřensko. Noch gut zwei Kilometer und wir sollten die Grenze erreichen …
An der Grenze angekommen, bat uns Albert, ein Foto von ihm zu machen. In der Zwischenzeit entschieden sich Andreas, Manne und Wolfgang wenigstens für ein Gruppenfoto die Klamotten fallen zu lassen. Doch zuerst wurde unser Albert in Szene gesetzt, denn ohne ihn wären wir schließlich nicht hier und ohne ihn würde es auch unseren Freundeskreis nicht geben.
An der Grenze entschieden wir uns, die Klamotten in den Rucksack bzw. die Fahrradtaschen zu verstauen und das letzte Stück nach Dolní Grund nackt zu fahren. Der Wind war zwar nicht ohne, so dass – zumindest – ich froh war, die Klamotten kurz vor’m Restaurant wieder anzuziehen. Noch eine Erkältung wollte ich vor dem World Naked Bike Ride in London und Brighton nicht haben 🤧.
Im Restaurant lernten wir dann die gute tschechische Küche kennen … heute mit etwas zu viel Salz und auch Martin, der Wirt schien etwas überfordert zu sein, als Albert die Getränke für uns bezahlen wollte. Alles in allem war der Besuch diesmal eine kleine Enttäuschung – ich hoffe, dass dies während der Wanderwoche anders aussieht, aber als Alternative gibt es immer noch die Möglichkeit mit dem Kanu zu fahren, samt geplanter Einkehr in Kurort Rathen oder Stadt Wehlen.
Die Rückfahrt gestaltete sich dann doch recht ruhig, hatten wir doch alle mit dem Gegenwind zu kämpfen. Nachdem wir bereits ein paar Kilometer von der Grenze entfernt waren, entschieden wir uns, eine Pause mit Blick auf die Torsteine der Schrammsteine einzulegen. Während dieser Pause entdeckte ich eine Birke, auf der man es sich bequem machen konnte. Eine ähnliche Pause dieser Art – nur ohne die Möglichkeit einer Rast am Baum – war zwischen Bad Schandau und Königstein möglich. Albert entschied sich hier uns in Königstein in ein Eiscafé einzuladen. Da ich bereits auf der Hinfahrt angekündigte, noch einmal bei Kanu-Aktiv-Tours vorbeizuschauen, um einige Dinge für die Wanderwoche abzuklären, fuhr die Gruppe weiter. Als bei Kanu-Aktiv-Tours aber niemand an der Rezeption aufzufinden war und ich nicht erst ins Büro laufen wollte, entschied ich mich einen Flyer einzupacken und weiter zu fahren. Da ich nicht wusste, wo das Eiscafé sein sollte und mir ein „links in Königstein abbiegen“ als Beschreibung etwas zu ungenau war, fuhr ich weiter nach Strand, bis Manne mich anrief und fragte, wo ich denn sei …
Also nochmal umgekehrt und mit vollem Speed zurück nach Königstein gefahren … mit immerhin knapp 30 km/h, in der Spitze sogar bis zu 33 km/h. Dementsprechend fertig war ich dann auch, als ich am Eiscafé ankam.
Eine Sprite später war jedoch alles wieder ( halbwegs ) gut, so dass es weiter nach Rathen gehen konnte. Schlecht war nur, dass der Eisverkäufer geschlossen hatte und es so weiter nach Stadt Wehlen zum Biergarten an der Schranke ging – Andreas‘ und Torsten’s „Unterhopfung“ ließ erneut grüßen 😄. Da der Biergarten offenbar einen guten Draht zur Bahn hat, wussten sie immer, wenn unsere Gläser leer waren, so dass die Schranke runtergelassen wurde, um uns am weiterfahren zu hindern – nach zwei Bier wurde es dann aber doch Zeit weiter zu fahren. Da Albert nach Oberposta musste, entschied er sich mit der Fähre nach Stadt Wehlen überzusetzen, während es für uns über den Hügel nach Obervogelgesang gehen sollte …
Am Biergarten in Obervogelgesang ging es vorbei, bis uns die Idee kam, am „Landgang“ in Pirna noch einmal vorbeizuschauen und dem ausgeschenkten Störtebecker eine Gütekontrolle zu unterziehen. Da es inzwischen fast 20 Uhr war, die Sonne etwas tief stand und Andreas blendete, nahm er kurzerhand Torsten’s Sonnenbrille – Grund genug ein Foto von ihm zu machen 😎.
Diese Einkehr symbolisierte zugleich das Ende unserer Radtour. Andreas verabschiedete sich nach Hause, während Torsten, Wolfgang und ich noch ein paar Kilometer bis Heidenau zusammenfuhren, ehe sich auch Wolfgang verabschiedete.
Ich hoffe, dass euch dieser Radelbericht gefallen hat,
euer Martin
Schöne Bilder, Martin!