Liebe Wanderfreunde,

als Teil einer kleinen Serie, möchten wir euch in die Zeit entführen, als noch Raubritter, Banditen und Wegelagerer die Sächsische Schweiz für sich beanspruchten. Während dieser Wanderung werden wir durch die Wilde Hölle, entlang der Oberen Affensteinpromenade wandern, unser Ziel wird die Idagrotte, am Frienstein liegend, sein …

Sammelparkplatz

Der kostenpflichtige Wanderparkplatz „Nassen Grund“ bietet Platz für 49 Autos. Alternativ besteht auch – nach Absprache – die Möglichkeit, dass wir uns am Parkplatz vor dem Eingang des Waldcampingplatzes in Pirna-Copitz an der Äußeren Pillnitzer Straße 18 in 01796 Pirna treffen.

TreffpunktWanderparkplatz „Nasser Grund“
KoordinatenN50.925441° E14.219488°
 N50° 55.526438′ E14° 13.169260′
 N50° 55′ 31.5863″ E14° 13′ 10.1556″
AdresseKirnitzschtalstraße, 01855 Sebnitz
Einfache Variante ( H1-12A )
5:309,08 km588 m588 m
Schwierige Variante ( H1-12B )
6:0010,0 km825 m825 m

Verlauf der Wanderung

Vom Parkplatz folgen wir der gut ausgebauten und gesplitteten Straße Nasser Grund in den Wald hinein. Nach etwa 620 Metern erreichen wir die erste Abzweigung des Tages, welche uns die Eulentilke entlang zu den ersten Höhenmetern der Wanderung führt. Der Weg verläuft ab hier über Waldboden, sowie einzeln liegende Steine. Nach etwa 660 Metern erreichen wir eine Kreuzung, an der wir uns entscheiden können, ob wir der Wilden Hölle in Richtung der Oberen Affensteinpromenade oder dem Unteren Affensteinweg in Richtung des Aufstiegs zum Frienstein folgen.

( H1-12A ) Auf des König’s Wegen …

Wenn ihr statt der Wilden Hölle lieber einen einfacheren Weg sucht, so müsst ihr lediglich dem Unteren Affensteinweg folgen, bis ihr nach etwa 860 Metern an der Kreuzung zum Königsweg angelangt seid. Der Königsweg führt euch einige Stufen hinauf, bis ihr direkt vor dem Kletterstein Bloßstock steht, nehmt hier den Weg zu eurer Linken und folgt dem Königsweg für etwas mehr als einem Kilometer, bis zur Kreuzung am Friensteinaufstieg. Folgt den Treppen bis zum oberen Ende des Aufstiegs.

( H1-12B ) Durch die „Hölle“ zu „Wölfen“ und einem „Loch“ …

Wenn ihr dem Weg durch die Wilde Hölle folgen wollt, wartet zwar der etwas schwierigere Teil der Wanderung auf euch, dafür werdet ihr mit zahlreichen Aussichtspunkten am Brückenturm, gegenüber der Zwillingsstiege oder der Aussicht an der Wolfsnadel belohnt.

Der erste Teil der Wilden Hölle verläuft recht unspektakulär, bis wir nach reichlich 310 Metern die erste kleine Kletterstelle erreichen, von welcher es zunächst über einige Steine und eingeschlagene Stufen ca. vier Meter hinauf geht. Als nächstes wartet eine längere Leiter auf uns, welche erklommen werden will, bevor wir erneut einige Steine erklimmen, um wenig später um einen Stein herum zu laufen – doch keine Panik, ein Geländer zum festhalten ist jederzeit vorhanden – dennoch solltet ihr euch spätestens hier fragen, ob ihr höhentauglich seid 😉. Der weitere Teil der Wilden Hölle stellt kein Problem dar, so dass uns die nächsten 210 Meter in Richtung des Abzweigs der Oberen Affensteinpromenade führen – es folgt der Lohn der Anstrengungen.

Von der Oberen Affensteinpromenade aus, folgen wir dieser für gute 820 Meter, bis wir am oberen Ende der Zwillingsstiege angelangen, der weitere Weg führt uns über vereinzelte kleine Kletterstellen ( in diesem Fall eher größere Steine mit eingeschlagenen Stufen ) in Richtung des Brückenturms – einer möglichen Pausenstelle mit Aussicht auf die Zwillingsstiege.

Jede Pause kennt einmal ein Ende und so erwartet uns nach 60 Metern erneut eine Kletterstelle, an der wir entweder durch die Höhle klettern oder den direkten Weg über die Steine nehmen können, wobei ersterer Weg der „offizielle“ ist. Vorbei am Einstieg zum Oberen Teil der Häntzschelstiege, passieren wir Klettergipfel, wie den Nordstern, das Affenhorn oder den Knochenturm, bis wir die Wolfsnadel, samt einer atemberaubenden Aussicht auf die Hintere Sächsische Schweiz erreichen …

Nach einer kurzen Fotopause verläuft unser Weg weiterhin entlang der Oberen Affensteinpromenade, bis wir nach etwa 460 Metern in der Nähe zur Gamshornspitze auf eine weitere Kletterstelle treffen – diese können wir allerdings auch ignorieren und dem Weg folgen, welcher unterhalb verläuft. Beide Wege treffen nach nicht ganz 110 Metern wieder aufeinander. Bis zum „Loch“ in der Affensteinpromenade sind es nur noch etwa 280 Meter, der nächsten und letzten Kletterstelle des Tages.

Vom Loch aus, ist es nur noch ein Katzensprung den Hang hinab, zum oberen Ende des Friensteinaufstiegs, welcher uns zu unseren Freunden führt, die sich für den einfacheren Weg entlang des Königswegs entschieden haben.

Auf zu den Raubrittern ⚔️ …

Über den Affensteinweg – auch als Mittelwändesteig bekannt – nähern wir uns unserem Ziel der Wanderung: Dem Frienstein, auch als Vorderes Raubschloss bekannt, dessen Überreste sich auf dem Gipfelplateau befinden. Um 1410 wurde auf dem Frienstein von den Berken von Dubá eine kleine Burgwarte als Signalstation erbaut, welche den Kontakt zu den anderen umliegenden Burgwarten auf dem Winterstein, dem Alten Wildenstein und dem Neuen Wildenstein ermöglichte. 1451 gelangte der Frienstein, wie auch der Rest der Herrschaft der Berken von Dubá in den Besitz der Wettiner, in der Folgezeit jedoch nisteten sich Raubritter auf dem Frienstein ein …

Noch 1479 gestand einer ihrer Helfer, dass …

… item beym Freynstein ist eyn loch …, do man die gefangen eynfurt zu peynigen.

Hintergrund war, dass der Frienstein schwer einzunehmen war, Gefangene saßen somit im wahrsten Sinne des Wortes „felsenfest“, dennoch gelang einem jungen Adligen selbst die Flucht. Wie zu der Zeit üblich, entstand so auch eine Legende, welche besagt, dass …

… der Herr einen Affen besaß, dem der gehorsame Diener ein Seil um den Körper wand. Drauf ließ er das Tier nachts den steilen Felsen erklimmen. Der Gefangene seilte sich ab und verschwand. Die Geschichte gab dem Felsmassiv seinen Namen: Affensteine.

Der Gipfel ist für Wanderer leider nicht erreichbar, dafür aber die Idagrotte, welche als eine der größten Schichtfugenhöhlen der Sächsischen Schweiz gilt. An der Idagrotte bietet es sich an, eine weitere Pause einzulegen, bevor wir dem Weg zurück durch den Grottenwart in Richtung der Friensteinquelle folgen.

Unser Weg führt uns in Richtung des Reitsteiges, so dass wir an der Abzweigung an der Friensteinquelle den Weg zu unserer Linken nehmen. Auf diesem Weg erwartet uns auch eine kleine Leiter, die erklommen werden will, bevor wir uns nach insgesamt 840 Metern am Reitsteig einfinden. Diesem folgen wir für weitere 500 Metern, bis wir am Zurücksteig angelangen. Dem Zurückesteig folgen wir etwa für 120 Meter, bis wir an einer Kreuzung angelangen, wir entscheiden uns hier für den Weg zu unserer Rechten, der den Hang hinab führt – wir finden uns auf der Oberen Affensteinpromenade wieder. Dieser folgen wir für etwa 110 Meter, bis diese an der nächsten Kreuzung in den Malerweg übergeht, welcher uns für 970 Meter zur kleinen Domstiege führt.

An der kleinen Domstiege wartet erneut eine Treppe auf uns, welche hinab zu einer Aussicht führt, über einige Stufen erreichen wir schließlich den Sandlochweg, bevor dieser uns „über den Jordan“ ( gemeint ist hier der Jordanweg ) schickt. Am Ende des Jordanweges erreichen wir so nach 840 Metern die Straße Nasser Grund, welche uns direkt zum Parkplatz führt.

Besonderheiten

Am Ende der Wanderung haben wir die Möglichkeit, uns in der Kirnitzsch abzukühlen. Das Ufer an der Kirnitzsch ist geprägt von einem Sandstrand, allerdings befinden sich im Gebirgsfluss einige Steine.

Beschaffenheit der Wege

Die gesamte Route ist für Barfuß-Wanderer geeignet, da wir uns hier abwechselnd auf Waldboden, Sand oder Sandsteinen bewegen. Am Anfang und Ende der Wanderung werden wir uns auf Asphalt, sowie gesplitteten Straßen bewegen. Während der Wanderung treffen wir auf einige Leitern aus Holz und Metall, sowie an diversen Kletterstellen auf Sandstein. In der Wilden Hölle finden sich zudem einige Eisen, die uns am Stein entlangführen.

Download der Routen

Wenn du über ein GPS-Gerät oder eine App auf deinem Smartphone besitzt, kannst du dir die Route herunterladen und uns bei der Wanderung unterstützen. Je mehr Wanderer die Route besitzen, um so eher können die Fotografen unter uns sich die Zeit für ein perfektes Foto nehmen.

„Sachsen_H1-12A.gpx“
Vorschau & Herunterladen

„Sachsen_H1-12B.gpx“
Vorschau & Herunterladen

Download der Routenbeschreibung

Du möchtest einmal unabhängig von uns diese Wanderung unternehmen ? Kein Problem, lade dir dazu einfach die Routenbeschreibung herunter, welche den obigen Text, sowie die Daten zu Parkmöglichkeiten, Dauer und Länge der Wanderung enthält.

„Sachsen_H1-12.pdf“
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Hinweis: Wenn du die Routenbeschreibung auf deinen Computer herunterladen möchtest, so klicke einfach mit der rechten Maustaste auf den Link und wähle „Verknüpfte Datei laden“ bzw. einen vergleichbaren Eintrag aus.

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Über Martin

Natürlich. Nackt. Frei. Seit Sommer 2015 haben diese drei Worte einen neuen Lebensweg für mich geprägt. Ich war es leid, immer wieder die richtigen Klamotten in Schuh- oder Bekleidungsgeschäften zu finden, nur um sie nach meiner nächsten Wanderung in die Waschmaschine werfen zu können. Der Bibel zufolge wurde der Mensch nackt von Gott erschaffen - wir sehen dies sogar heute bei jeder Geburt, dass niemand mit einer Mütze geboren wird. Aber warum sollten wir Kleidung während einer Wanderung tragen ? Schließlich sind wir ein Teil der Natur und je mehr wir den Kontakt mit dieser erfahren, um so eher sind wir gewillt diese zu schützen. Für mich ist es daher wichtig, dass ich nicht nur meinen eigenen Körper der Natur aussetze, sondern dass meine Umwelt um mich herum geschützt wird …