
Liebe Besucher,
was steht denn da im TV-Programm ? „Der Ranger – Paradies Heimat“, mit Fokus auf die Sächsische Schweiz ? Wie immer waren wir zunächst etwas skeptisch, doch wir wollen euch eine kurze Zusammenfassung des Inhalts nicht verwehren, den uns die ARD unter der Rubrik „Filme im Ersten“ bietet. Gedreht wurde im Sommer diesen Jahres in der Sächsischen Schweiz …
Sendetermin
23. November 2018 um 20:15 Uhr auf ARD
Der folgende Beitrag enthält einige Spoiler zur kommenden Folge.
Die erste von zwei angekündigten Folgen verspricht auf jeden Fall gleich zu Beginn Action, teasert aber auch sogleich das Hauptthema der aktuellen Folge an: Während eines Rundgangs entdeckt Jonas Waldek ( gespielt von Philipp Danne ) die Uhr seines vor drei Jahren verunfallten Bruders. Jäh unterbrochen wird die Szenerie von einem Hilfeschrei einer Kletterin, welche mit ihrem Freund klettert – das Seil reißt und so darf Jonas gleich zum ersten Einsatz ausrücken. Der Einsatz glückt und wir landen am alten Zeughaus. Auf einer Wanderung im Jahr 2016 fand sich dieses alte Gemäuer noch in baufälligen Zustand, wir wunderten uns aber schon in diesem Jahr, dass das Haus, mitten im scheinbaren Nirgendwo vor dem weiteren Verfall gerettet wurde – nun kennen wir auch den Grund: Es dient im Film als Rangerposten …
Jonas ist natürlich nicht allein als Ranger unterwegs, Christoph ( gespielt von Jörg Witte ), ein „alter Grauer“ steht ihm zur Seite – gemeint ist mit dieser Bezeichnung natürlich nicht Christoph, auch wenn er wie ein weiterer Hauptprotagonist notorischer Einzelgänger ist, sondern ein Wolf, der im Nationalpark von Jonas zu Beginn des Films gesichtet wurde.
Vom Rangerposten wechseln wir erneut den Ort: Es geht zum Hof der Waldeks ( oder vielmehr dem Sanderhof, die uns auf Anfrage bestätigten, dass ein Filmteam bis ins Jahr 2028 die Option für die Monate Juli und August besitze ). Jonas zeigt die gefundene Uhr seiner Mutter Monika ( gespielt von Heike Jonca ), diese kann den Fund kaum glauben, auch ihre Schwägerin Rike ( gespielt von Eva-Maria Grein von Friedl ) ist sprachlos.
Natürlich wäre all das schon genug, um einen Film über die 90 Minuten Sendezeit zu bringen, doch es fehlt noch der „zahme“ Bösewicht: Karl Nollau ( gespielt von Matthias Brenner ), Besitzer eines Bergbauunternehmens, möchte im Kirnitzschtal nach Lithium Probebohrungen vornehmen und träumt schon vom Geschäft seines Lebens – vorbei muss er allerdings an Jonas, der sich alles andere als dafür begeistern kann, den Status der Schutzzonen zu überdenken, auch sein Chef Dr. Dreier ( gespielt von Dirc Simpson ) überdenkt seine Haltung noch einmal, als er Jonas‘ Berichte über den Wolf hört.
Kleiner Fakt am Rande: Das Bergbaumuseum Karl Nollau’s befindet sich übrigens nicht in der Sächsischen Schweiz, sondern im Osterzgebirge in Zinnwald, unweit entfernt von Altenberg.
Erneut wechseln wir die Kulisse und es geht nach Stadt Wehlen – wie sich im weiteren Verlauf des Films herausstellt, der „Nabel der Welt“, denn andere Gemeinden bzw. Städte finden im Film keine Erwähnung. Vielleicht ist dies aber auch ein einmaliger Vorteil, der sich Wehlen hier bietet, denn plötzlich erhält die Stadt eine Polizeistation, samt Polizeihauptkommissar, den Outdoor-Laden „Yosemite-Shop“, deren Besitzer Kai Evers ( gespielt von Sebastian Kaufmane ), Wanderern und Kletterern nicht nur Tipps gibt, sondern auch eine ordentliche Everest-Ausrüstung verkauft. Jonas Ausrüstung hingegen musste einen Dämpfer hinnehmen, von der auch Kai etwas überrascht schien.
Thematisch nähern wir uns endlich dem Wolf, von Menschen stets als Raubtier gesehen, vor dem man sich fürchten soll, doch Jonas und Christoph klären ihre Praktikantin Sofie ( gespielt von Emilia Bernsdorf ) auf, dass vielmals der Mensch das Problem darstellt.
Christoph: Das Dumme ist, die Wölfe haben keinen guten Ruf, es gibt immer wieder schlechte Nachrichten.
Jonas: Sind halt keine Kuscheltiere, aber auch keine Bestien.
Als Jonas, Christoph und Sofie sich trennen, entdeckt er Spuren des Wolfs in der näheren Umgebung. Wir finden uns nach einem Kameraschwenk auf dem Gamrig wieder – Jonas genießt eine kurze Pause und hört das Heulen des Wolfs. Wer die Gegend kennt, der merkt spätestens jetzt, dass hier etwas nicht stimmen kann: Unterhalb des Gamrigs verläuft kein Gewässer, das Polenztal kommt von der Charakteristik des Geländes nicht in Frage, somit bleiben nur noch das Kirnitzschtal und die Sebnitz als mögliche Drehorte übrig. Beides nur viel zu weit weg, um vom Garmig einen Wolf heulen zu hören 😉.
Nachtrag: Diese Tatsache gesteht die ARD sogar ein, dass den „ortskundigen Zuschauern sicherlich die ein-oder-andere Unstimmigkeit auffällt, doch den meisten Zuschauern geht es vielmehr um die Landschaftsaufnahmen“. Diese sind in der Tat hervorragend, zeigen sie doch die Sächsische Schweiz von ihrer besten Seite.
Jonas will auf Tuchfühlung mit dem Wolf gehen und begibt sich vom Gamrig in den Wald – als sich beide gegenüberstehen, fällt ein Schuss und der Wolf sucht das Weite. Jonas rennt ihm hinterher und trifft auf die Verhaltensbiologin Emilia ( gespielt von Liza Tschirner ), die ein Forschungsprojekt zum Thema Wanderwölfe an der TU Dresden leitet. Es stellt sich heraus, dass Emilia und der Wolf schon eine ganze Weile durch die Gegend streifen, im Gespräch mit Jonas vergisst sie allerdings ein wichtiges Detail ihrer Arbeit, der Wolf wacht auf und ist verschwunden – kurze Zeit später auch Emilia.
Wieder zurück auf dem Sander… ähhh Hof der Waldeks fragen sich Monika und Rike, ob an der Stelle, wo Jonas die Uhr von Rike’s verstorbenen Mann Frank fand, noch weitere Dinge zu finden waren. Es stellt sich heraus, dass die Waldekfrauen seit Frank’s Tod vor drei Jahren den Hof ohne Nachweis bewirtschaften – die Pachturkunde muss zurück in den Besitz der Waldeks. Derzeitiger Verpächter des Hofs mit Sägewerk ist niemand anderer als Karl Nollau – im Übrigen auch Monika’s Ex. Selbiger versucht auch Emilia davon zu überzeugen, dass der Wolf seinen Geschäften im Wege steht und bittet sie daher, ob sie ihm nicht behilflich sein könne.
Als Emilia ablehnt, lässt Karl Nollau natürlich nichts unversucht und entscheidet sich, die Sache selbst in die Hand zu nehmen: Auf dem Hof der Waldeks platzt Emilia ins „Familienfrühstück“ rein und informiert „Vater Jonas“, dass sich auf dem Markt in Wehlen einige Jäger versammelt haben. Wird es den Jägern gelingen vor Jonas und Emilia den Wolf zu finden ? Das wollen wir euch nicht verraten …
Nach dieser Szene wandern Jonas und Emilia ein Stück unweit der Waitzdorfer Aussicht und gelangen an eine Aussicht, auf der zwei Buchen stehen. Ortskundigen Wanderern war sofort klar, dass hier etwas nicht stimmte: Buchen finden sich an dieser Aussicht keine, hier bewies der Verantwortliche für die Special Effects Einfallsreichtum und vergrößerte den Abstand zwischen zwei – real existierenden – Nadelhölzern etwas.
Ich wollte immer rumkommen in der Welt, um einen Platz zu finden, wo ich hingehöre. Und ausgerechnet in Kanada ist mir bewusst geworden, ich … hatte ihn die ganze Zeit vor der Nase.
Zurück am Rangerposten, wird es Zeit, einen Plan zu entwickeln, wo nach der verlorenen Pachturkunde gesucht werden muss, denn Frank Waldek verlor die Urkunde mitsamt einer Thermosflasche irgendwo im Sebnitztal ( dem Zuschauer wird hier weißgemacht, dass es sich ums Kirnitzschtal handelt ). Wieder am Hof der Waldeks angekommen, fährt auch sogleich Karl Nollau vor und stellt Jonas vor die Wahl, was ihm lieber sei: Ein Stückchen Wald oder seine Familie ? Schwere Entscheidung, doch für Jonas steht fest: Noch einmal will er seine Familie nicht im Stich lassen und so trifft er Emilia im Yosemite-Shop in Stadt Wehlen. Nach kurzer Diskussion entscheidet Emilia für sich, dass alle Männer gleich seien und verlässt enttäuscht Kai’s Laden. Letzterer hilft seinem Freund Jonas nun bei der Suche nach der Pachturkunde in der Thermosflasche. Ob die beiden fündig werden und was sie noch so alles finden … lasst euch überraschen.
In der Zwischenzeit ist auch Karl nicht untätig und entschließt sich per richterlicher Anordnung das Sägewerk der Waldeks zu schließen – ein Druckmittel, welches Karl gern ausspielt. Natürlich bleibt es dramatisch bis in die letzten Minuten und wir wollen nicht zu viel verraten. Schaut einfach selbst, wie Jonas, Emilia, Rike, Monika und der Rest der Waldeks ihre Schicksale meistern. Nur soviel sei erwähnt: Es gibt Kartoffelsuppe auf Lebenszeit.
Liebe Grüße,
euer Martin