Liebe Mittelalterfreunde,

nachdem wir bereits am 1. Dezember auf dem Weihnachtsmarkt in Pirna mit unserer Weihnachtsfeier starteten, sollte am 19. Dezember ein weiteres Highlight folgen: Das „Bad in der Hauffe“ oder für unsere Leser, denen die Sprache des Mittelalters nicht geläufig ist, das „Bad in der Menge“ …

Doch bevor wir ein Bad in der Menge nehmen konnten, sollten wir uns erst einmal in Dresden vor’m Hauptbahnhof auf dem Wiener Platz treffen. Einfacher gesagt, als getan, denn Jörg meinte schon einige Tage zuvor, dass er vor’m Stallhof auf uns wartet, von Rüdiger bekam ich überhaupt keine Information und Uwe war einen Tag zuvor noch in der Nachtschicht, so dass er auch direkt zum Stallhof kommen würde. So blieben ( theoretisch ) nur noch Torsten, Wolfgang und meine Wenigkeit, doch auch hier mussten wir uns noch von einer Person trennen: Torsten, der Zuhause in den Vorbereitungen für unsere „Tradition“ steckte, wurde von seiner Familie überrannt, so dass er komplett absagen musste. Damit waren Wolfgang und ich allein am Hauptbahnhof …

Nach der üblichen Begrüßung, warteten wir anfangs auf die ganze Truppe, bis ich Wolfgang schließlich bat, Uwe und Torsten anzurufen, da mein neues iPhone zuhause lag und erstmal durchgeladen werden wollte. Im Nachhinein eine schlechte Entscheidung, da Wolfgang’s Akku bei lediglich noch 14% war und so jeder Anruf kurz gefasst werden musste. Nach den ganzen Telefonaten, mit oben erwähntem Ausgang, entschieden wir beide uns in Richtung des ersten „Weihnachtsmarkts“, den Dresdner Winterlichtern, welche die Prager Straße mit noch mehr Leben als sonst füllen, zu laufen.

Da wir ja ein Bad nehmen wollten, zogen wir am Striezelmarkt vorbei, in Richtung des Georgentors, um den dortigen Eingang zum Stallhof zu nehmen. Vor dem Fass warteten schon Uwe und Matthias, mit dem Verweis, dass Rüdiger irgendwo auf dem Weihnachtsmarkt umherlaufe, um uns zu suchen. Am Eingang in Richtung der Frauenkirche fand ich schließlich Jörg und Rüdiger, so konnte unser Bad pünktlich beginnen …

Der Bademeister erklärte uns kurz, was wir beachten sollten, bevor wir in seinen heiligen Zuber steigen durften: Vor dem Bad hieß es erst einmal unter Dusche hüpfen. Als Neuerung in diesem Jahr musste jeder „Spanner“ einen Taler zahlen, aber offenbar waren die Besucher des Weihnachtsmarkts etwas in die vielen Buden verliebt, in denen es reichlich Glühwein zu kaufen gab, so dass wir in keiner Konkurrenz zu den Dresdner Eisfüchsen standen …

Als wir in den Zuber stiegen, begann plötzlich die Menge davor zu johlen und sich zu erfreuen, waren wir doch einige der wenigen Badegäste, die sich komplett nackt in den Zuber trauten – Unterwäsche, Badehosen und Bikinis sind schließlich eine Erfindung der verklemmten Generationen der letzten Jahrzehnte und waren den Menschen im Mittelalter völlig fremd 😜 …

Doch jedes Bad hat irgendwann mal ein Ende und nach reichlich vielen Fotos mit ebenso viel Applaus mussten wir wieder in unsere Klamotten schlüpfen.

Abschließend entschieden wir uns noch, eine kleine Mahlzeit zu uns zu nehmen, bevor wir uns wieder in alle Himmelsrichtungen verteilten, um den Weg nach Hause anzutreten …

Ich hoffe, dass euch unser kleines Bad in der Menge gefallen hat,
euer Martin

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Über Martin

Natürlich. Nackt. Frei. Seit Sommer 2015 haben diese drei Worte einen neuen Lebensweg für mich geprägt. Ich war es leid, immer wieder die richtigen Klamotten in Schuh- oder Bekleidungsgeschäften zu finden, nur um sie nach meiner nächsten Wanderung in die Waschmaschine werfen zu können. Der Bibel zufolge wurde der Mensch nackt von Gott erschaffen - wir sehen dies sogar heute bei jeder Geburt, dass niemand mit einer Mütze geboren wird. Aber warum sollten wir Kleidung während einer Wanderung tragen ? Schließlich sind wir ein Teil der Natur und je mehr wir den Kontakt mit dieser erfahren, um so eher sind wir gewillt diese zu schützen. Für mich ist es daher wichtig, dass ich nicht nur meinen eigenen Körper der Natur aussetze, sondern dass meine Umwelt um mich herum geschützt wird …

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