
Liebe Mittelalterfreunde,
nachdem wir bereits am 28. November auf dem Weihnachtsmarkt in Pirna mit unserer Weihnachtsfeier starteten, sollte am 7. Dezember ein weiteres Highlight folgen: Das „Bad in der Hauffe“ oder für unsere Leser, denen die Sprache des Mittelalters nicht geläufig ist, das „Bad in der Menge“ …
Doch bevor wir ein Bad in der Menge nehmen konnten, sollten wir uns erst einmal in Dresden vor’m Hauptbahnhof auf dem Wiener Platz treffen. Gar nicht so leicht, denn Uwe kam am Hauptbahnhof Nord mit der Straßenbahn an und Matthias, Wolfgang, Torsten und ich sollten mit unterschiedlichen Zügen anreisen. Letztendlich mussten wir uns nur auf die Suche nach Matthias und Uwe machen, aber auch dies sollte kein Problem sein.
Nach der üblichen Begrüßung ging es weiter in Richtung des ersten „Weihnachtsmarkts“, den Dresdner Winterlichtern, welche die Prager Straße mit noch mehr Leben als sonst füllten. Hier lud uns Uwe sogleich auf einen Eierpunsch ein. Doch wir wollten ja ein Bad nehmen und so zogen wir am Striezelmarkt vorbei und suchten nach einer Möglichkeit, um Marios Wunsch zu entsprechen mit einer Weihnachtsmütze das Bad in der Menge etwas aufzuheitern. Es gibt schließlich keine bessere Kopfbedeckung für sechs „Nudisten“, die für anderthalb Stunden zum Höhepunkt auf dem Stallhof avancierten …
Doch bis wir am Stallhof ankommen sollten, mussten wir uns zunächst einen Weg entlang des Fürstenzugs bahnen, denn Mario wollte am selben Tag noch eine kleine Radtour durch die Dresdner Heide unternehmen, so dass wir ihn erst am Eingang des Stallhofs begegnen würden. Es stellte sich am Ende heraus, dass Mario bereits auf dem Weihnachtsmarkt im Stallhof war und wir ihn so einfach einsammeln konnten. So konnte unser Bad pünktlich beginnen.
Der Bademeister erklärte uns kurz, was wir beachten sollten, bevor wir in seinen heiligen Zuber steigen durften: Vor dem Bad hieß es erst einmal unter Dusche hüpfen.
Als wir in den Zuber stiegen, begann plötzlich die Menge davor zu johlen und sich zu erfreuen, waren wir doch einige der wenigen Badegäste, die sich komplett nackt in den Zuber trauten – Unterwäsche, Badehosen und Bikinis sind schließlich eine Erfindung der verklemmten Generationen der letzten Jahrzehnte und waren den Menschen im Mittelalter völlig fremd 😜 …
Nach etwa einer halben Stunde ereignete sich dann noch ein ganz besonderer „Vorfall“, denn die Chefin eines Unternehmens wettete mit einem ihrer Mitarbeiter um 20€, dass er zu uns ins Fass steigen würde. Letztendlich nahm er die Wette an und so hatten wir einen weiteren Mitbader – wenn auch für wenige Minuten. Seine Chefin hatte auf jeden Fall ihren Spaß und so auch die Möglichkeit ihren Mitarbeiter einmal nackt zu sehen – wer weiß, was sie sich dabei gedacht hat. Nach kurzer Frage, ob wir auch etwas bekommen, entschied er sich uns die gewonnenen 20€ zu spenden.
Doch jedes Bad hat irgendwann mal ein Ende und nach reichlich vielen Fotos mit ebenso viel Applaus mussten wir wieder in unsere Klamotten schlüpfen. Der Bademeister meinte anschließend, dass wir bestimmt „Nudisten“ seien, da es uns überhaupt nichts ausmachte, nackt in den Zuber zu steigen, sowie uns für die Menge zur Verfügung zu stellen, wenn diese ein besonderes Foto von diesem einmaligen Event haben wollten. Torsten erklärte ihm, dass wir keine „Nudisten“ seien, sondern Naturisten, so verwies er auch gleich auf unsere Webseite.
Zum Schluss lud uns Matthias noch zu einem Glas Glühbier von der Schmilkaer Braumanufaktur auf dem Neumarkt ein. Nicht ganz billig, allerdings hat es auch richtig gut geschmeckt, dafür möchten wir Matthias noch einmal ganz herzlich danken. Unser Dank geht aber auch ebenso an Uwe, der uns zu Beginn zu einem Glas Eierpunsch einlud …
Mit einem weihnachtlichen Panorama des 583. Dresdner Striezelmarkts möchte ich diesen Bericht abschließen.
Ich hoffe, dass euch unser kleines Bad in der Menge gefallen hat,
euer Martin
Allen „Mitbadenden“ danke fürs mitmachen. Ich möchte dieses Jahr wieder dabei sein. Es war einfach herrlich.
Da wäre ich gern dabei gewesen. Sehr mutig.
Danke Martin, für den Bericht. Das war eine sehr schöne Zeit die wir auf jeden Fall nächstes Jahr wiederholen werden.
Danke dir, Torsten. Das „Bad in der Menge“ wird definitiv wie unsere Wanderwoche und die Weihnachtsfeier zum Pflichtprogramm des naturistischen Jahres erklärt 😊 …